Coronavirus: Hunderte Balten stecken zwischen Deutschland und Polen im Stau

Hunderte Balten, darunter auch litauische Staatsbürger, sind noch von ihrem Heimatland abgeschnitten. Bis auf 65 km staut sich der Verkehr an der Grenze zwischen Deutschland und Polen. Die baltischen Staaten sind quasi nicht mehr erreichbar, seit Polen allen ausländischen Bürgern die Einreise verweigert.

adasd

Litauen schließt seine Grenzen

Dabei hat Litauen selbst auch – ebenso wie Lettland und Estland – Sicherheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus ergriffen. Seit Sonntag hat Litauen alle Außengrenzen geschlossen, das beschloss das Kabinett in Vilnius. Nur Menschen mit einer litauischen Aufenthaltsgenehmigung dürfen einreisen. Auch für Diplomaten und Nato-Personal gilt der Einreisestopp nicht. Voraussichtlich bis zum 30. März bleiben diese Maßnahmen in Kraft.

Schon seit dem 14. März werden Grenzkontrollen durchgeführt, Gesundheitskontrollen praktiziert. Litauern ist die Ausreise in Risikogebiete verboten. Schulen, Universitäten, Kindergärten und sonstige Bildungseinrichtungen sind geschlossen. Geschäfte, Restaurants, Bars, Pubs, Museen, Theater, Kinos, und andere Sport- und Freizeitangebote sind ebenfalls abgesperrt.

Für das ganze Land gilt eine 14-tägige Quarantäne. Der Baltenstaat hat den Notstand ausgerufen. Das Ziel sei, so Premierminister Saulius Skvernelis, den Virus so lange wie möglich aufzuhalten.
Der öffentliche Nahverkehr soll aber in Betrieb bleiben. Die Busse und Straßenbahnen sollen aber regelmäßiger desinfiziert und gelüftet werden.

Fähren werden organisiert

Die Esten und Letten haben eine Fähre für Gestrandete organisiert. Noch ist keine Transitregelung mit Polen erfolgt. Nur Bussen wird mit Geleit gewährt, das polnische Hoheitsgebiet zu durchfahren. Bis das der Fall ist, stehen wohl auch die Litauer noch im Stau. Anwohner helfen mit Lebensmitteln und Wasser aus. Eine Regierungsdelegation steht in Verhandlungen mit Warschau.