Der Euro bekommt einen neuen Mitgliedsstaat. Als 19.tes Land und als letzter baltischer Staat wird Litauen ab Januar 201die europäische Gemeinschaftswährung offiziell einführen. Die Regierung in Vilnius verspricht sich von diesem Schritt zahlreiche wirtschaftliche Vorteile, während Teile der die Bevölkerung Angst vor einem „Teuro“ haben. Denn anders als die Regierung sehen viele Litauer dem Abschied vom altehrwürdigen Litas skeptisch entgegen, weil sie drastisch steigende Preise fürchten. Da die Euro-Uhr über dem Eingang der litauischen Zentralbank in Vilnius nur noch 100 Tage bis zur offiziellen Einführung anzeigt, macht sich EZB-Chef Mario Draghi am heutigen Donnerstag auf den Weg in Litauens Hauptstadt, um das letzte Unbehagen zu beseitigen.

2007 war man mit dem Beitritt gescheitert

Litauen wird dem Euro damit im zweiten Anlauf beitreten, nachdem die Einführung der Währung im Jahr 2007 an einer überhöhten Inflation gescheitert war. Doch sieben Jahr später erfüllt das kleine Land im Baltikum sämtliche Kriterien und folgt Estland und Lettland in die Eurozone. Für die drei ehemaligen Sowjetrepubliken ist der Euro ein weiterer Schritt in die „europäische Familie“, nachdem man 2004 schon der NATO beigetreten war. Während den NATO-Beitritt jedoch fast alle begrüßen, scheiden sich am Euro die Geister. 51 Prozent der Litauer waren einer jüngsten Umfrage zufolge gegen und 49 Prozent für den Euro. Viele Einwohner des Staates befürchten nach dem Währungswechsel deutlich steigende Preise. Draghi soll diese Ängste mit seinem Besuch nun zerstreuen.

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