20 Jahre Baltischer Weg, das Baltikum wieder Hand in Hand

Viele Veranstaltungen erinnerten an die Menschenkette aus rund zwei Millionen Menschen, die von Tallinn über Riga nach Vilnius auf das Schicksal der Baltischen Staaten am 23.08.1989, dem 50.Jahrestag des Molotow-Ribbentrop-Paktes, aufmerksam machte.

20 Jahre Baltischer Weg, das Baltikum wieder Hand in Hand. (c) UAB ANTILE

Vor genau zwanzig Jahren läutete der „Baltische Weg“, den Anfang vom Ende der sowjetischen Besatzung Estlands, Lettlands und Litauens im Jahre 1991 ein. Zwei Millionen Menschen aus Litauen, Lettland und Estland verliessen ihre Häuser, um Schulter an Schulter und Hand in Hand, die längste Menschenkette aller Zeiten an der „Via Baltica“, einer Fernverkehrsstraße durch das Baltikum, zu bilden. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Auto und in Bussen kamen wir (ich war auch dabei) um Souveränität, wirtschaftliche Autonomie, Einführung eigener Staatsangehörigkeit und Informationsfreiheit für das Baltikum zu fordern.

Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen und war beim Gedenktag 20 Jahre später am Strand von Melnarage wieder dabei. Um genau 19 Uhr fassten sich die Menschen wieder bei der Hand, um Schulter an Schulter mit Gesang an dieses historische Ereignis zu erinnern. Genau wie vor 20 Jahren flogen wieder Flugzeuge über die Menschenketten um Blumen abzuwerfen. Die Mehrzahl der westlichen Politiker verstanden lange Zeit die Besonderheit des Baltischen Weges nicht und wollten diesen auch nicht verstehen. Aus Angst vor dem Zerfall der Sowjetunion forderten sie die Balten immer wieder auf, Gorbatschows Politik zu unterstützen. Litauen erklärte seine Unabhängigkeit, als erste der 15 Sowjetrepubliken, am 11.3.1990. Die einzelnen Phasen des baltischen Unabhängigkeitskampfes zwischen 1985 und 1991 können sie hier nachlesen.

(c) I.G., Litauen.info, 24.08. 2009