Gitanas Nauseda ist neuer Präsident Litauens

Der in der Politik bisher nicht in Erscheinung getretene Ökonom Gitanas Nauseda ist in Litauen mit klarer Mehrheit zum neuen Präsidenten gewählt worden. In der Stichwahl erhielt er rund 70 Prozent der abgegebenen Stimmen und setzte sich damit deutlich gegen die ehemalige Finanzministerin Ingrida Simonyte durch.

Sitz des litauischen Präsidenten.

Die Fürsprecher des neuen Präsidenten sehen in ihm einen Menschen, der über den politischen Lagern steht. Nauseda trat als parteiloser Kandidat an und äußerte sich im Wahlkampf vor allem zu Wirtschafts- und Finanzthemen. Er gilt als moderat und strebt den Aufbau eines Wohlfahrtsstaats und mehr politischen Frieden an. In der ersten Wahlrunde hatte seine Kontrahentin noch knapp vor ihm gelegen – sie kam auf 31,3 Prozent der Stimmen, während er 30,9 Prozent erreichte.

Der litauische Präsident hat zwar in erster Linie repräsentative Aufgaben; in der Außen- und Verteidigungspolitik reichen seine Befugnisse jedoch vergleichsweise weit. Die bisherige Amtsinhaberin Dalia Grybauskaite durfte verfassungsgemäß nicht mehr kandidieren, da in Litauen nicht mehr als zwei Amtszeiten erlaubt sind.