Litauen steht kurz vor Euro-Einführung

Litauen wird am 1. Januar 2015 dem Euro beitreten, nachdem die litauische Regierung und die Europäische Zentralbank dies schon vor Jahren beschlossen hatten. Denn mittlerweile hat das baltische Land nach großen Anstrengungen alle Kriterien zur Aufnahme in die Währungsunion erfolgreich gemeistert. Für Litauen ist der Beitritt zum Euro auch Teil der eigenen Vergangenheitsbewältigung, denn das Land tut alles, um seiner traumatischen Geschichte und seiner Lage zwischen Russland, Polen und Weißrussland die politische, wirtschaftliche und auch finanzielle Zugehörigkeit zu Europa entgegenzusetzen. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass der sogenannte „Kämpferische Reiter“ die Euro-Münzen zieren wird.

Nationales Symbol ziert die Münzen

Dieser kämpferische Reiter, welcher auf den neuen Münzen zu sehen sein wird, ist das Nationalsymbol des litauischen Volkes schlechthin. Denn er erinnert die Menschen an die längst vergangene Größe des litauisch-polnischen Großfürstentums vom 16. bis 18. Jahrhundert und ist zugleich Hoffnung, die hart erkämpfte Freiheit nie wieder hergeben zu müssen. Zwar handelt es sich dabei natürlich mehr um einen rein symbolischen Schritt, aber dennoch ist die Münzprägung nicht unwesentlicher Bestandteil der Psyche einer Bevölkerung, wie selbst Ökonomen zugeben.
Litauen erhofft sich vom Euro-Beitritt aber in erster Linie ganz praktische wirtschaftliche und finanzielle Vorteile. Das Land an der östlichen Ostseeküste war nach Ende der Sowjetunion immer wieder in haarsträubende wirtschaftliche Turbulenzen geraten. Nicht wenige glauben, dass dies auch mit der schwachen eigenen Währung zusammenhing, die von vielen Finanzexperten von Anfang an misstrauisch beäugt wurde. Durch den Beitritt zur neuen europäischen Leitwährung glaubt man in Vilnius den wirtschaftlichen Aufstieg fortsetzen und gar beschleunigen zu können.

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