Danzig
Danzig (Gdansk) liegt etwa mittig an polnischen Ostseeküste an der Danziger Bucht (Zatoka Gdanska). Die Stadt ist Teil einer Dreierstadt einer sogenannten Trójmiasto, die gekennzeichnet ist durch einen fliesenden Übergang der Städte Gdingen (Gdynia) – Zoppot (Sopot) – Danzig (Gdansk). Danzig befindet sich in der Wojwodschaft Pommern (województwo pomorskie) und hat ca. 450.000 Einwohner. Von der Danziger Bucht fließt die Weichsel (Wisla) ins Landesinnere.
Geschichte von Danzig
In der jüngsten Neuzeit in den letzten Augusttagen des Jahres 1980 machte Danzig von sich reden. Etwa 60 Jahre nach der Oktoberrevolution hatten polnische Werftarbeiter begonnen sich gegen die Diktatur der Sowjetunion aufzulehnen. Allen voran Lech Walesa kämpften sie gegen die Durchsetzung ihrer Forderungen. Ein Jahrzehnt später war das Sowjetreich zusammengebrochen.
Schon aus den ersten Jahrhunderten vor Christen ist eine Besiedelung der heutigen Region von Danzig dokumentiert. Die Goten lebten zum Teil direkt an der Weichselmündung, aber auch baltische Stämme betrieben bereits Ackerbau und sogar die Bernsteingewinnung. Die eigentliche Gründung von Danzig geht auf das 10. Jahrhundert zurück. Die Blütezeit begann mit dem Beitritt zur Hanse etwa Mitte des 14. Jahrhunderts. Durch den Thorner Frieden fiel Danzig an Polen und wurde zur Königsstadt. Wie viele polnische Städte begann danach eine sehr wechselhafte Geschichte, die bis zur fast völligen Zerstörung während des zweiten Weltkrieges führte.
Sehenswürdigkeiten in Danzig
Will man Danzig erkunden, so kann man dem alten Königsweg folgen. Diese Route beginnt am Hohen Tor und führt durch das Goldene Tor zur Langgasse. Diese Hauptstraße ist heute eine Fußgängerzone, in der man die ehemaligen Patrizierhäuser bewundern kann. Diese sind, typisch für Danzig, sehr schmal. Neben schlicht gestalteten Fassaden finden sich immer wieder aufwendige Fronten, reichlich verziert und mit Monumenten ausgestattet, wie die des Löwenhauses. Hier lohnt sich auch eine Besichtigung der Innenräume. Der Rote Saal ist mit Bildern des berühmten holländischen Malers de Vries geschmückt. Im weiteren Verlauf der Königsroute entdeckt man den Langen Markt mit dem Neptunbrunnen. Im Artushof versammelten sich früher die Kaufleute. Der Königsweg endet schließlich am Grünen Tor und der Grünen Brücke.
Ein weiterer Spaziergang führt durch die Brotbränkegasse. Beginnend am Brotbränketor kommt man am Englischen Haus vorbei und schließlich zur Marienkirche. Hier sollte man ruhig ein wenig verweilen, denn die Marienkirche ist die größte gotische Kirche in Europa. Wer auf das Dach steigt, sollte schwindelfrei sein, denn der Turm ist recht hoch und der Aufstieg recht abenteuerlich. Der Ausblick von oben auf die Stadt Danzig ist überwältigend und belohnt den Mut. Man überblickt die gesamte Danziger Innenstadt und kann sogar auf das Rathausdach von oben sehen. Bei guter Witterung schaut man bis zum Meer hinaus in weite Ferne.
Doch zunächst zurück in die Altstadt. Diese wurde im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Nur die wertvollsten Gebäude wurden nach und nach wiederaufgebaut. Die große Mühle steht auf einer kleinen Insel im Radaune-Kanal. Sie ist heute ein Einkaufzentrum. Auch die Kirchen der Altstadt wurden restauriert.
Einen Abstecher in die Frauengasse sollte man machen, um zu Flanieren und Souvenirs zu kaufen. In den unzähligen Schmuckläden findet sich Bernstein in jeder Art von Verarbeitung und Qualität und vor allem für jeden Geldbeutel.
Die Danziger Bucht ist etwa 82 km breit. Der Stadtteil Przymorze liegt direkt am Meer. Er besteht zwar aus einer unschönen Plattenbausiedlung, die vor allem in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts Wohnraum schaffen sollte. Der Weg zum Strand ist von hier aus jedoch nicht weit. Daher zieht dieser Wohnteil auch durchaus Touristen an. Nach und nach entstehen hier Hotels, Pensionen, Restaurants und viele Freizeitmöglichkeiten.
Städte in Polen
Warschau ist mit 1,7 Millionen. Einwohnern nicht nur die größte Stadt, sondern gleichzeitig das Zentrum des zweitgrößten Ballungsgebiets von Polen mit 2,4 Mio. Einwohnern.
Lodz ist die zweitgrößte Stadt in Polen und hatte lange gegen ein schlechtes Image zu kämpfen. Zeitweise wurde sie als hässlichste Stadt Polens bezeichnet.
Krakau, die frühere Hauptstadt von Polen und Kulturhauptstadt 2000 hat 750 000 Einwohner und ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in Südpolen.
Breslau mit einer Einwohnerzahl von 640.000 liegt im Südwesten Polens in der niederschlesischen Tiefebene direkt am Fuße des Sudetengebirges.
Posen, eine Stadt an der Warthe gelegen, liegt im westlichen Teil des Landes, der auch als Großpolen bezeichnet wird. Posen (Poznan) ist mit ca. 560.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt des Landes.
Danzig (Gdansk) liegt etwa mittig an polnischen Ostseeküste an der Danziger Bucht (Zatoka Gdanska). Von der Danziger Bucht fließt die Weichsel (Wisla) ins Landesinnere.
Stettin ist die Hauptstadt von Westpommern und hat etwa 407.000 Einwohner. Stettin, an der Oder am Stettiner Haff gelegen, ist einer der größten Ostseehäfen.
Bromberg ist eine Industriegroßstadt, die 1346 von Kasimir dem Großen gegründet wurde. Sie liegt in der Region Kujawien (Kujawy), das ursprünglich ein eigenständiges Herzogtum war.
Lublin mit rund 380.000 Einwohnern gehört zu den zehn größten Städten Polens und ist die größte polnische Stadt östlich der Weichsel.
Kattowitz ist eine junge Stadt, in der etwa 360.000 Menschen leben. Durch ihre günstige Lage ist sie Hauptstadt des neuen, vierten schlesischen Regierungsbezirks.
Bialystok mit einer Bevölkerungszahl von etwa 300. 000 Einwohnern liegt im Nordosten von Polen und ist die Hauptstadt von Podlachien.
Sehenswürdigkeiten Polen
Die Sehenswürdigkeiten in Polen im Überblick:
Warschau liegt in der Region Masowien. Die Stadt ist heute der Mittelpunkt des politischen Lebens in Polen und eines der Wirtschafts- und Verkehrszentren Mitteleuropas. Warschau wuchs und erblühte trotz mehrfacher Zerstörungen im Laufe seiner stürmischen Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark zerbombt. Der originale Wiederaufbau der Altstadt von Warschau und des nahen Königsschlosses am Plac Zamkowy gelang besonders gut. 1981 wurde sie in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Neben der Altstadt gibt es weitere Sehenswürdigkeiten, wie das älteste Denkmal der Stadt, die Säule des Königs Sigismund III. Wasa, der Lazienski-Park mit dem Palais, der Palais Belvedere am Ende der Ujazdowskie-Allee, Park und Schloss Wilanow und der Kulturpalast im stalinistischen Baustil, in dem heute Ausstellungen und Kongresse veranstaltet werden und Kinos, Theater sowie Restaurants untergebracht sind.
Die historische Innenstadt von Krakau blieb vom Krieg verschont und ist original erhalten. Der alte Marktplatz in Krakau und die umliegenden Gassen werden von den schönsten Bürgerhäuser und Adelshäusern aus Gotik, Renaissance und Barock gesäumt. Arkadengänge schmücken die fast 100 Meter langen Tuchhallen in der Mitte des weiten Platzes. Die Wawel-Kathedrale war die Krönungskirche in Polen. Sie birgt die prunkvoll gearbeiteten Sarkophage einer Reihe von Monarchen. Das prächtige Renaissance-Schloss von Krakau daneben beherbergt die staatlichen Kunstsammlungen mit Gobelins und Türkenzelten. Von großer Bedeutung ist auch die Krakauer Universität.
Altstadt von Breslau, (c) Hardy5, pixelio.de |
Breslau, das historische Zentrum von Schlesien, wurde nach völliger Zerstörung liebevoll wieder aufgebaut. Besonders eindrucksvoll sind das gotische Rathaus, die Universität mit der barocken Leopoldina-Aula und der Dom von Breslau.
Danzig ist eine Glanzleistung des Wiederaufbaus und der modernen Denkmalspflege. Scheinbar unversehrt in ihrer alten Pracht zieht die Altstadt von Danzig jeden Urlauber in ihren Bann. Besonders beeindruckend ist die gotische Marienkirche, in der 25.000 Menschen Platz finden. Auch das Rechtstädter Rathaus und nicht weit davon der prächtige Artushof mit seiner Renaissance-Fassade stehen wieder da, als seien sie nie Trümmerschutt gewesen. Die Dluga-Straße ist nach einem Bild von 1750 neu erstanden. Das Renaissance-Rathaus der Altstadt von Danzig im holländischen Stil, die alten Stadttore und das Wahrzeichen Danzigs, das Krantor aus dem 15. Jahrhundert, alles steht wieder an seinem alten Platz.
Der Süden von Polen ist sehr bergig, die Hohe Tatra hat sogar alpinen Charakter. Am Westrand liegen die niedrigeren, interessant geformten Sudeten mit Almen. Diese Gegend ist im Frühling und Herbst für Bergwanderer interessant. Viele Wege sind gut markiert. Es gibt aber auch schwieriger zugängliche Pfade, die zwar teilweise mit Ketten abgesichert sind, jedoch nur für erfahrene Bergwanderer geeignet sind.
An den Masurischen Seen werden nach und nach gute Wassersportmöglichkeiten aufgebaut. Vor allem Bootsfahrer entdecken zunehmend die vielen Möglichkeiten, die sich ergeben, weil zahllose Gewässer durch Wasserläufe und Kanäle verbunden sind. Segeln, Windsurfen und vor allem auch Angeln sind möglich.
Polen
Das Land Polen grenzt an: Weißrussland (605 km), Tschechische Republik (658 km), Deutschland (456 km), Litauen (91 km), Russland (206 km), Slowakei (444 km) und an die Ukraine (428 km). Die Hauptstadt ist Warschau. Polen stellt mit etwa 38 Millionen Einwohnern die achtgrößte Bevölkerungszahl in Europa auf einer Fläche von 312.685 qkm.
Landkarte von Polen (c) UAB ANTILE |
Polen verzeichnet ein steigendes Touristenaufkommen, was mehrere Gründe hat. Erstens wurde der Luftraum für Billigflieger geöffnet. Zweitens wurde (und wird noch) das Autobahnnetz ausgebaut. Drittens sind die Preise in Polen im europäischen Vergleich sehr niedrig. Und viertens wurde der polnische Zloty in letzter Zeit stark abgewertet. Außerdem besteht ein gewisser Nachholbedarf.
Tatsächlich wurden die Sehenswürdigkeiten in Polen und das Reiseland an sich von vielen Menschen noch nicht entdeckt, obwohl das Land sehr viel zu bieten hat. Das Kulturangebot in den polnischen Städten ist abwechslungsreich und auch für den weniger betuchten Urlauber erschwinglich. Die Kneipenkultur und das Nachtleben sind insbesondere in den großen Studentenstädten Krakau, Warschau, Breslau und Posen sehr attraktiv für junge Gäste.
Altstadt von Danzig, (c) Jerzy, pixelio.de |
Angesichts der wechselhaften Geschichte von Polen fehlt es auch nicht an interessanten Denkmälern und historischen Bauwerken. Erholungsgebiete und Kurorte befinden sich im Süden und Norden in den Regionen Ermland-Masuren, Westpommern, Pommern, Kujawien-Pommern, Kleinpolen, dem Karpatenvorland und Niederschlesien.
Wassersport kann man an der polnischen Ostsee, den Seenplatten und einigen Gebirgsflüssen und Stauseen betreiben.
Die Bergregionen Tatry, Beskiden, Krakau-Tschenstochauer Jura, Heiligkreuzgebirge und das Sudetenland mit dem Riesengebirge sind ideal für Skiurlaub und Wanderferien. Als Zentrum des Wintersports gilt Zakopane.