Kurische Nehrung

Die Kurische Nehrung ist eine schmale, aber fast hundert Kilometer lange Landzunge, die das Haff von der Ostsee trennt. Die Kurische Nehrung liegt zwischen Klaipeda (dt.: Memel) und Lesnoje (deutsch: Sarkau), von dem heute 52 km zu Litauen und 46 km zu Russland (Kaliningrader Gebiet) gehören. Seit 2000 gehört die Kurische Nehrung zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der seit 1945 litauische Teil der Kurischen Nehrung wurde zum Nationalpark Kuršių Nerija, der russische Teil zum Nationalpark Kurschskaja Kossa erklärt.

Karte Kurische Nehrung Landkarte
Grosse Landkarte Kurische Nehrung mit weiteren Infos. (c) Leidykla BRIEDIS

Gerade der litauische Teil der Kurischen Nehrung ist ein beliebtes Reiseziel, Mittelpunkt des Tourismus ist die Ortschaft Nida (ehemals Nidden), wo sich viele Hotels, Pensionen, Ferienhäuser, Ferienwohnungen und der einzige Campingplatz auf der Kurischen Nehrung befinden.

Die Kurische Nehrung ist eine ganz eigenartige Landschaft; ein lang gestreckter Sandkasten, die Dünen sind bis sechzig Meter hoch; durchaus Sahara-würdig. Der Sage nach, soll die schöne Riesin Neringa den Sand in ihrer Schürze herbeigeschleppt und aufgeschüttet haben, um die Kuren vor der Gewalt des Meeresgottes Bangputis zu schützen. Die breiteste Stelle der Kurischen Nehrung mit 3,8 km befindet sich beim Bulvikio ragas (Bullwikscher Haken), vier Kilometer nordöstlich von Nida. Die schmalste liegt bei der Siedlung Lesnoje (deutsch: Sarkau, litauisch: Sarkuva) und ist nur 380 m breit.

Die Nehrung besteht ausschließlich aus Sand mit riesigen Wanderdünen, die in den vergangenen Jahrhunderten, nach der Abholzung in der frühen Neuzeit, immer wieder Ortschaften unter sich begruben. Die Große Düne bei Nidden (litauisch Nida), eine der größten Dünen in Europa, wird auch die ostpreußische Sahara genannt.

Silute

Silute (Heydekrug) am Fluss Šyša gelegen, befindet sich im westlichen Teil von Litauen am Kurischem Haff. Im Bezirk Silute, der aus einer Stadt, sieben Orte und über dreihundert Dörfern besteht, leben insgesamt über 52.000 Einwohner. Silute ist die zweitgrösste Stadt der Küstenregion (nach Klaipeda). Westlich der Stadt mündet der Fluss Nemunas (Memel) bei Rusne (Ruß) in das Kurische Haff.

Silute
Silute Zentrum. (c) UAB ANTILE

Die Siedlung wurde im 15. Jahrhundert (1511) an einer Gaststätte „Krug“ genannt gegründet. Viele Gebäude in Silute zeugen von „alten Zeiten“, darunter das sehenswerte Postamt, das Gericht, der alte Marktplatz und die Brücke die über den Fluss Šyša führt. Silute ist Heimat des bekannten deutschen Journalisten und Schriftstellers Hermann Sudermann (1857 – 1928). Sudermann gehörte mit seiner umfangreichen Dramenproduktion zu den meistgespielten deutschen Bühnenautoren seiner Zeit.

Nach der Abtrennung des Memellandes von Deutschland durch den Versailler Vertrag 1920 (siehe: Die Republik Litauen 1918–1940) wurde der Landkreis Heydekrug entsprechend den neuen Grenzen umgebildet. Von 1923 bis zur Rückgabe des Memellandes an das Deutsche Reich im März 1939 übernahm Litauen die Kontrolle über das Gebiet.

Anmerkung Memelland: Hier sollte eigentlich die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e.V. zu Wort kommen, um die Geschichte des Memellandes vorzustellen. Denn gerade das Städtchen Silute (ehemals Heydekrug) ist das Zentrum der Region die einst als „Memelland“ bezeichnet wurde.
Trotz drei Telefongesprächen mit dem Bundesvorsitzenden der Memellandkreise e.V. und zwei emails war „man“ bis dato nicht in der Lage, mir die Infos zu senden…traurig aber wahr! Das Wort „traurig“ trifft auch auf den deutschen Verein „Heide“ in Silute / Heydekrug zu. Dort habe ich sogar (im Dezember 2008) persönlich im Vereinshaus mit der Vorsitzenden gesprochen…

Auf dem Territorium von Silute und der Umgebung befinden sich über 300 Objekte des Kulturerbes. Die verschiedenen Denkmäler der Archtektur, Archäologie, Technik und Seefahrt sind davon am besten erhalten geblieben. Durch die Flüsse Nemunas und Skirvyte verläuft die Grenze der EU (Europäischen Union), dahinter liegt das Territorium der Russischen Föderation. Šilutė unterhält seit 1990 eine Städtepartnerschaft mit der nordrhein-westfälischen Stadt Emmerich am Rhein.

Unterkunft: Auf der Lietuvininku Straße (der Hauptstrasse im Zentrum) in Silute befindet sich das Hotel Deims. Erwähnenswert ist noch das Hotel Gilija, unweit der Hauptstraße. Das neue 4-Sterne Hotel in Silute bietet 16 elegante und gemütliche Zimmer für Geschäftsreisende und Urlauber.

Tipp:
Falls sie im Hotel Deims im Restaurant essen wollen, rate ich ihnen ab. Das Essen ist meißtens lauwarm und übersalzen…

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