Visaginas
Visaginas liegt im Bezirk Utena im Nordosten von Litauen. Visaginas wurde erst im Jahre 1975 im Zusammenhang mit dem Bau des Kernkraftwerkes Ignalina errichtet.
Von Wäldern und dem See Visaginas, mit einer Fläche von 220 ha umringt, gehört Visaginas zu den jüngsten litauischen Städten. Durch die Stadt führt die wichtige Eisenbahnlinie Sankt Petersburg – Daugavpils – Vilnius – Warschau – Berlin. In der näheren Umgebung befinden sich 110 Seen, darunter auch der größte Sees des Landes (Druksiai-See). Die Wälder in der Umgebung von Visaginas bieten eine Vielzahl an Waldbeeren und Pilzen (Maronen, Pfifferlinge und Steinpilze).
Die bekanntesten Kulturveranstaltungen in Visaginas sind das jährlich stattfindende Country-Musik-Festival und das Auto-Rally-Championat im Winter.
Hrodna
Die Stadt Hrodna befindet sich im Nordwesten von Weissrussland – entgegengesetzt der meisten anderen Großstädte des Landes. Die Memel durchfließt das Stadtgebiet. “Von der Maas bis an die Memel” hieß es früher im “Deutschlandlied” – bis dahin erstrecke sich das Staatsgebiet. Die Region um Hrodna wäre also gerade die Grenze gewesen. Hrodna hat etwa 320 000 Einwohner. Die Grenzen zu Polen und Litauen sind ganz nah, so dass es nicht verwundert, dass in Hrodna auch eine große polnische Minderheit lebt. Auch hat Hrodna ohnehin mit Breslau eine polnische Partnerstadt.
Im Jahr 1128 wurde Hrodna erstmals in einer Urkunde erwähnt. 1391 wurden Hrodna die Stadtrechte verliehen. In dieser Zeit enstanden unter Fürst Vytautas die Pfarrkirche und zwei Schlösser. Diese können noch heute von Reisenden bewundert werden.
Nach der Schlacht bei Tannenberg im Jahre 1410 begann eine Blütezeit für Hrodna. Unglaublich schnell entwickelte sich die Stadt zu einem Handelszentrum. Auch die Religion spielte eine wichtige Rolle. Die Stadt wurde in dieser Zeit von einem katholischen und orthodoxen Bürgermeister regiert und erwies sich dadurch als sehr fortschrittlich.
Danach fiel Hrodna unter der Herrschaft der Jagiellonen und der schwedischen Vasa. In dieser Zeit wurde Hrodna reich, konnte einige prächtige Renaissance-Gebäude errichten. Auch eine berühmte russische Jesuiten Schule entstand in dieser Zeit.
Im 18. Jahrhundert ging es bergab mit der Stadt Hrodna. 1705 wurden die Russen von den Schweden geschlagen. Danach folgten einige unruhige Jahre, in denen Hrodna jedoch Sitz der polnischen Regierung war. Danach kam Hrodna unter die Herrschaft von Russland, bis Napoleon zeitweilig die Stadt eroberte. Bald regierten wieder die Russen. Doch nun spürte Hrodna eine deutliche Unterdrückung durch sie. Die Russen verboten ab etwa 1830 die römisch-katholische Kirche von Hrodna, aber auch die polnische Sprache, die von zahllosen Menschen gesprochen wurde.
Dass jedoch immer wieder Aufstände der polnischen Minderheit stattfanden, war selbstverständlich. Trotzdem erlebte Hrodna zu diesem Zeitpunkt wieder eine Blütezeit, denn die Eisenbahn führte durch die Stadt und ließ so auch die Industrie wachsen.
Im Ersten Weltkrieg wurde Hrodna von den Deutschen besetzt, kam danach an Polen. In der Stadt lebten viele Juden und Polen. Das Leben blühte in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, ein berühmtes Schauspielhaus entstand, ein Zoo erfreute die Kinder. Umso tragischer war der Zweite Weltkrieg: 50 % der Gebäude wurden beim Einmarsch der Deutschen vernichtet. Viel schlimmer noch: Die Juden von Hrodna wurden in zwei Ghettos gebracht und dort zu Tausenden ermordet.
Heute ist Hrodna eine Industriestadt. Gegenwärtig soll dort das erste Kernkraftwerk von Weißrussland erbaut werden.
Sehenswürdigkeiten in Hrodna
Für Touristen ist vor allem die Altstadt sehenswert. Dort befindet sich auch die St. Boris u. Gleb Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Beide sollen in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen werden.
Zudem ist das Alte und Neue Schloss ein Ziel vieler Urlauber. Beide sind sehr interessant und spiegeln den Baustil ihrer Epochen wider. Wie in Wizebsk besitzt auch Hrodna einen 254 Meter hohen Sendeturm, der dafür sorgt, dass alle Nachrichten übertragen werden.