Street Art: Die litauischen Straßen sprechen lassen
Litauen ist für seine künstlerische Ader bekannt. Vor allem hinsichtlich Volkskunst, Skulpturen und den bekannten Webereien. Was jedoch deutlich weniger bekannt ist, ist die äußerst begabte Street Art Szene in Litauen. Vor allem in Vilnius und Kaunus sind die Szenerien an Hauswänden, Mauern und Straßenwänden immer vielfältiger geworden. Was manch einer als Schmiererei, Sachbeschädigung oder einfach Vandalismus bezeichnen würde, ist in Wahrheit eine Untergrund-Kunstszene, die die Straßen zum Sprechen bringen möchte. Sie wollen die Fußgänger mit ihren riesigen Graffitis zum Innehalten und Nachdenken bringen. Zum Kommunizieren mit ihrer Umgebung.
Street Art in Kaunas
Das Straßenbild von Kaunas wird von mehreren großen Murals geprägt: Wohl am bekanntesten ist das Mural „The old Wiseman“, das von dem Kollektiv Gyva Grafika stammt. Auf 440 Quadratmetern ist ein alter Mann in rotem Schlafanzug, schwarzer Brille und riesiger Pfeife zu sehen.
Wo früher mal eine Brieftaubenstation stand, von der aus etliche Nachrichten in Kriegszeiten in die ganze Welt verschickt wurden, thront nun ein Mural namens „He and She“ von der Künstlerin Gražvydos Andrijauskaitės, das eine männliche und weibliche Taube auf farbenfrohem, gemustertem Hintergrund darstellt. Es soll ein Symbol für Freundschaft und Einheit sein und heitert nebenbei das allgemeine Straßenbild auf. Ebenso berühmt ist das Abbild einer Kinderzeichnung, die ein buntes Pferd zeigt, drum herum farbenfrohe Süßigkeiten und Blumen. Diese Kinderzeichnung nimmt eine gesamte Hauswand ein.
Street Art Festival
2013 bekam diese neuartige Kunstform mit schlechtem Ruf endlich die Anerkennung, die sie auch verdient: Es fand zum ersten Mal das Vilnius Street Art Festival statt, an dem unterschiedliche Künstler auf legale Weise ihre großflächigen Kreationen anbringen und ausstellen konnten. Das Festival soll seitdem jedes Jahr stattfinden und erfreut sich großer Beliebtheit. Street Art gibt es in Litauen nicht nur in Form von Graffiti: Auch kleine Skulpturen, die an Wänden angebracht sind, Blumentöpfe, die kreativ umgestaltet wurden oder Gegenstände, die in Kunstwerke eingebaut wurden, lassen die litauischen Straßen mehr erzählen von der Geschichte und Gedanken der Menschen, dir dort leben.
Litauen & Co. – Das Baltikum ist bei Touristen immer beliebter
Das Baltikum konnte sich schon immer großer Beliebtheit bei Urlaubern auf der ganzen Welt erfreuen. Die unvergleichliche Natur, die kulinarische Vielfalt und die Herzlichkeit der Einheimischen sind nur einige der Aspekte, die Litauen und Co. zu beliebten Reisezielen machen. Doch vor allem in letzter Zeit können sich die baltischen Länder über steigende Touristenzahlen freuen.
Deutlicher Anstieg von Übernachtungen
Im Jahr 2017 haben Hotels und andere Unternehmen, die Gäste beherbergen, im Vergleich zum Vorjahr eine weitaus höhere Anzahl an gebuchten Übernachtungen melden können. Nach Angaben von Eurostat waren es insgesamt mehr als 18,5 Millionen Übernachtungen. Dies bedeutet gegenüber 2016 ein Plus von 5,1 Prozent.
Litauen als Spitzenreiter
Am meisten hat von der steigenden Beliebtheit Litauen profitiert. In den letzten 12 Monaten übernachteten mehr 3,4 Millionen ausländische Gäste in diesem Land. Dies bedeutet einen Zuwachs von 3,9 Prozent. Geht es um Einheimische, so waren es mehr als 3,8 Millionen Übernachtungen, die gebucht wurden. Das Plus im Vergleich zum Vorjahr liegt hier bei 2,8 Prozent.
Wachsende Beliebtheit zeigt sich auch in der Flugstatistik
Vor allem die Fluggesellschaft airBaltic hat von den steigenden Touristenzahlen profitiert. Mit rund 3,5 Millionen Passagieren hat die Airline die höchste Anzahl der beförderten Reisenden in ihrer Geschichte erreicht. Auch die baltische Reederei Tallink konnte mit 9,7 Millionen Passagieren ein Rekordjahr verzeichnen.
Wirtschaftsstandort Litauen: Fortschritt für Land und Leute
Gewohnt sind wir an Schlagzeilen über Litauen, die von Abwanderung und organisierter Kriminalität berichten. Von erhöhtem Alkoholkonsum. Von NATO-Manövern. Dabei zeigt sich Litauen insbesondere in den letzten Jahren als beliebter Wirtschaftsstandort für verschiedene Unternehmen. Die vorteilhaften Standortbedingungen blieben Größen wie Uber, Nasdaq, Continental oder Barclays in den letzten Jahren nicht verborgen, sodass auch sie Werke und Unternehmenssitze in den baltischen Staat verlegt haben.
Samsung folgt dem Trend
Erst vor kurzem, im Februar diesess Jahres, bei den Olympischen Spielen im südkoreanischen Pyeongchang, traf sich die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaité mit dem Vizepräsidenten und dem Vorsitzenden von Samsung Electronics Baltics, um über gemeinsame wirtschaftliche Perspektiven zu verhandeln. Dabei wurden nicht nur Themen wie der Aufbau von Technik- und Produktionswerken in Litauen besprochen, sondern auch über Möglichkeiten, das Geschäftsklima insgesamt zu verbessern und in Forschung und Entwicklung gemeinsam zu investieren.
Samsung folgt dabei einem Trend, der nicht unbegründet ist, denn Litauen als Wirtschaftsstandort bietet vielfältige Standortvorteile: Im „Doing-Business-Ranking“ der Weltbank rangiert Litauen auf Platz 16, gleich in der Nähe von Irland, Kanada und Taiwan. Was zunächst verwunderlich scheinen mag, jedoch insbesondere in der Informations- und Kommunikationstechnik ist Litauen weitaus entwickelter als manch anderer europäischer Staat. So ist das Land unter Kennern in der ganzen Welt bekannt für seine Lasertechnologie, ungewöhnlich gut ausgebautes Fiberglasnetz und extrem leistungsstarkes 4G Netz. Darüber hinaus sind in Technik- und Digitalunternehmen litauische Mitarbeiter sehr geschätzt für ihre medialen Kompetenzen.
Fortschritt für Land und Leute
Nicht nur Großunternehmen wie Samsung profitieren von diesen Standortvorteilen. Sondern umso mehr Unternehmen sich mit attraktiven Jobs im Land ansiedeln, desto weniger junge und gut ausgebildete Menschen sehen die Notwendigkeit in andere Länder abzuwandern. Die gesellschaftlichen Strukturen können erhalten bleiben und das Land bleibt auch als touristisches Reiseziel aufgrund seiner Authentizität und seiner wirtschaftlichen Stabilität weiterhin beliebt.
#LT100: Litauen feiert seine Unabhängigkeit
Der Hashtag #LT100 ist der mediale Spiegel der Jubiläumsfreude, die sich in ganz Litauen breit macht. Am 16. Februar 2018 jährte sich der 100. Geburtstag der ersten litauischen Republik. Zu diesem Zeitpunkt im Jahre 1918 gehörte Litauen schon nicht mehr zu Russland, sondern war von Deutschland besetzt, doch mit der ersten Unabhängigkeitserklärung an diesem Tag und den Nachwirkungen der Versailler Verträge in der darauffolgenden Zeit, begab sich das kleine Land zum ersten Mal in die Unabhängigkeit.
Unter Besetzung der Sowjetunion seit 1940 war die Feier dieses Jahresdatums jedoch verboten. Daher ist für die modernen Litauer dieses Datum heute so wichtig und ein Codewort für Freiheit und Unabhängigkeit. Zum 100-jährigen Jubiläum wird diese Freiheit natürlich besonders gefeiert und das gesamte Land kleidet sich in gelb-grün-rote-Feiergewänder.
Events, Feiern und Attraktionen
Nicht nur für die Litauer selbst ist dieses Jubiläumsjahr ein Grund zu feiern, auch Touristen und Litauenliebhaber haben Grund zur Freude: Denn gefeiert wird nicht nur an einem Tag, sondern das ganze Jahr über. Mit Wanderungen über 100 km, Umzügen in kleinen Städten mit 100 Fahnen oder auch dem Erleuchten von 100 Feuern, drückt das Land seine Freude aus.
In Vilnius ist seit dem 21. Januar eine Sonderausstellung der litauischen Unabhängigkeitsgeschichte zu sehen, in der auch das Original des Beschlusses zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit zu sehen ist, die dieses Jahr feierlich von Deutschland zurück gegeben wurde. Konzerte, Balletturaufführungen und Museumsausstellungen reihen sich in das Motto #LT100 ein und bieten dieses Jahr ein ganz besonderes Litauen-Erlebnis.
So verkleidet sich beispielsweise die ganze Stadt Vilnius eine Woche lang in ein Zeitreisegewand: Die Straßen der Altstadt werden so hergerichtet, wie sie 1918 ausgesehen haben. Auch das traditionelle Lichterfest, das bereits Teil des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO ist, soll dieses Jahr zwischen dem 30. Juni und 6. Juli stattfinden und noch pompöser gestaltet werden. Auch in allen anderen Metropolen des Landes, wie Kaunas und Memel, werden über das gesamte Jahr Jubiläumsfeierlichkeiten stattfinden, sodass eine Reise, egal zu welcher Jahreszeit, immer ein feierliches Ereignis wird.
Litauen: ein Land mit einer facettenreichen Geschichte
Erst seit einem Jahrhundert – nach dem Ende der russischen Fremdherrschaft – ist Litauen unabhängig. Nichtsdestotrotz weist das baltische Land eine äußerst wechselvolle Geschichte auf. Diese können die Gäste im Rahmen einer Rundreise durch das Land hautnah erleben. Das gilt insbesondere für die Hauptstadt Vilnius.
Vilnius: eine Stadt mit Geschichte
In der Hauptstadt Vilnius beispielsweise gibt es kaum eine Gasse oder ein Haus ohne Geschichte. Beispielsweise wählte der litauische Landesrat im Juli 1918 Herzog Wilhelm von Urach zum König, weil das Deutsche Reich aus Litauen einen Satellitenstaat machen wollte. Doch es sollte anders kommen, weil Litauen eine Republik wurde.
In den folgenden Jahrzehnten war Vilnius zunächst von den Polen, später von der Roten Armee und während des Zweiten Weltkrieges von den Deutschen besetzt. Schließlich marschierte die Rote Armee erneut ein und Litauen erklärte sich 1990 zum zweiten Mal für unabhängig. Zeugen dieser Vergangenheit finden die Besucher von Vilnius heute noch rund um die Philharmonie, wo 1918 die Unabhängigkeit erklärt wurde, in Form von zahlreichen Bürgerhäusern, Kirchen sowie Klostergärten.
Die Gotteshäuser Litauens
Erst 1413 war Litauen christianisiert worden, wobei der Katholizismus über Jahrhunderte hinweg das Leben und den Baustil der Kirchen prägte. Erst unter russischer Herrschaft wurden auch zahlreiche orthodoxe Kirchen errichtet. Natürlich hat auch jede Kirche Litauens ihre ganz besondere Geschichte. Beispielsweise befindet sich in der Torkapelle ein Bildnis der Schwarzen Madonna, welches als wundertätig verehrt wird. Als äußerst sehenswert gilt ferner die St. Annen-Kirche, die im Stil der Gotik mit zahlreichen Türmchen und Erkern errichtet wurde. Von diesem Gotteshaus war selbst Kaiser Napoleon begeistert, als er sie beim Marsch gegen Russland 1812 erblickt hatte.
Zu viel Alkohol in Litauen: Regierung ergreift Maßnahmen
In Litauen hält man es recht ähnlich wie in Russland. Die Bürger trinken viel und gern. Zum Essen muss auch ein guter Tropfen mit dazu gereicht werden. Die Regierung möchte daran nun etwas ändern. Die Lebensweise in Litauen soll gesünder werden. Aus diesem Grund gibt es nun weniger Werbung für Alkohol und auch sonst mehr Verbote.
Die WHO warnt
Zu viel Alkohol ist nicht gesund. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist nun auch aufgefallen, dass die Einwohner von Litauen laut Statistik nicht gesund leben. Die WHO spricht von 18,2 Litern pro Bürger im Jahr 2016. Das ist ein Spitzenkonsum in Europa. In Litauen gab es in der Vergangenheit viel Werbung für Alkohol und in vielen Supermärkten ein umfangreiches Angebot an Spirituosen. Für Alkohol wurde in der Vergangenheit noch viel geworben. Doch nun hat die Regierung der ungesunden Lebensweise einen Riegel vorgeschoben.
Neue Gesetze für die Werbung
Die Regierung hat sich nun entschlossen mit dem neuen Artikel 29 des Alkoholkontrollgesetzes gegen den Alkoholkonsum vorzugehen. Auch viele Bürger begrüßen diese Entscheidung. Zwar ist man zunächst noch skeptisch gegenüber dem Erfolg solcher Anpassungen, doch soll sich der Trend durch ein anderes Bewusstsein langfristig ändern.
Kritikpunkte und weitere Vorschläge
Natürlich zeigt man sich zunächst auch skeptisch gegenüber den Änderungen. Nicht jeder Bürger ist vollständig überzeugt. Gegenstimmen sprechen für mehr Aufklärung gegen Alkohol, für Bildungsprogramme und für erweiterte medizinische Unterstützung für Suchtkranke. Man ist davon überzeugt, dass sich die gesamte Sozialstruktur verbessern müsse, um dem Alkoholproblem in der Bevölkerung entgegenzuwirken.
Litauen feiert seinen 100. Geburtstag
Litauen ist ein modernes Land geworden, mit Vilnius als Großstadt mit Europa Tower und Sehenswürdigkeiten. In den Medien spricht man nun von einem Ausbau der Erinnerungskultur im Land. Gerade auch für den Tourismus soll eine intensive Erinnerungskultur aufgebaut werden.
Mehr als schöne Landschaften
Der Autor Marko Martin macht darauf aufmerksam, dass Litauen im 20. Jahrhundert gerade erst Stalin und Hitler hinter sich gebracht hat. Hieraus entsteht heute eine ganz eigene, besondere Lesart der Geschichte. Und das nach nur 100-jährigem Bestehen. Im Februar feiert Litauen sein 100. Jubiläum der Unabhängigkeit. Eine Aufarbeitung der Geschichte und Erinnerungen sollen erhalten bleiben. Sicherlich geht es bei dem Jubiläum aber nicht nur um Geschichte. In Litauen ist Nationalfeiertag.
Litauen steht vor seinem Geburtstag
100 Jahre Unabhängigkeit wollen gefeiert werden. Litauen feiert im Februar seinen Nationalfeiertag. Im Jahr 1918 wurde Litauen zur Republik ernannt und hat nun Grund zum Feiern. Im Laufe seiner Geschichte war die Demokratie in Litauen sichtlich bedroht, doch ist man in Litauen seit 1990 wieder frei in seinen Entscheidungen. In der modernen Hauptstadt Vilnius feiert Litauen am 16. Februar deshalb Geburtstag. Die Feierlichkeiten erreichen ihren Höhepunkt aber erst im Sommer.
Viele Feierlichkeiten in Litauen
Das Fremdenverkehrsbüro von Litauen informiert darüber, dass zahlreiche Feierlichkeiten anstehen. Ein Lichterfest ist in diesem Jahr vom 30. Juni bis zum 6. Juli geplant. Das traditionelle Fest ist jetzt bereits schon ein Teil des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO. In Vilnius und in allen größeren Metropolen wird auf ein umfangreiches Programm hingewiesen.
Litauen: ein neues Rundreise-Angebot für Litauen
Das Angebot an Rundreisen im Baltikum wird 2018 erweitert, wie im Dezember bekannt gegeben wurde. Denn nunmehr hat der Hamburger Reiseveranstalter Schneider Reisen eine neue Kleingruppenreise namens „Litauen exklusiv“ ins Programm aufgenommen. An dieser Rundreise unter deutscher Reiseleitung können maximal bis zu 16 Personen teilnehmen.
Durch diese überschaubare Gruppengröße ist gewährleistet, dass die Besucher, die in außergewöhnlichen Hotels der gehobenen Preisklasse untergebracht werden, intensive Einblicke in die Gegenwart und die Vergangenheit des Landes machen können. Schließlich haben zahlreiche andere Nationen wie Polen, Russland und Deutschland dieses in den vergangen Jahrhunderten geprägt und bis heute ihre Spuren hinterlassen.
Das erwartet die Besucher auf der Rundreise
Selbstverständlich dürfen die Hauptstadt Vilnius oder die Kurische Nehrung nicht im Programm dieser Rundreise fehlen. Darüber hinaus lernen die Besucher auch kleine Handelsstädte, Schlösser, historische Burgen und Orte, die zur Zeit der Sowjetunion von Bedeutung waren, kennen. Zu diesen Stationen gehören neben dem Seebad Palanga auch der Zemaitija-Nationalpark. Hier hielten die sowjetischen Besatzer eine Abschussbasis für
Mittelstreckenraketen versteckt. Zu den weiteren Stationen gehören die Burg von Trakai, die kleine Stadt Kedainiai sowie der Grutas-Park. In diesem können die Besucher Statuen sowie alltägliche Gegenstände aus der Zeit der Sowjetunion besichtigen.
Im Preis für diese insgesamt zwölftägige Reise ist auch die An- und Rückreise per Fähre nach Kiel enthalten. Die Teilnehmer übernachten ausschließlich in Drei- und Vier-Sterne-Hotels. Darunter in außergewöhnlichen Häusern wie etwa dem Schlosshotel auf der Burg Panemune oder in Kaunas im zum Kloster Pazaislis gehörigen Hotel Monte Pacis.
Das Kloster Pazaislis: eine architektonische Perle Litauens
Am östlichen Rand der Stadt Kaunas befindet sich mit dem Kloster Pazaislis eine der schönsten barocken Kirchenanlagen Litauens. Erbaut wurde die Anlage in den 1670er Jahren von den Kamaldulenser Mönchen, deren Gründung auf den heiligen Romuald von Camaldoli zurückgeht.
Der Benediktinermönch verfolgte die Absicht, die Traditionen des Eremitentums mit der mönchischen Lebensform zu verbinden. Der Orden entstand schließlich aus dem Zusammenschluss mehrerer Einsiedeleien und Klöster, die zuvor unabhängig waren.
So entstand das Kloster Pazaislis
Der damalige litauische Kanzler wünschte in Kaunas einen Kirchenneubau, weil er der Nachwelt ein prunkvolles Vermächtnis hinterlassen wollte. Mit der Klostergründung beauftragte er die Kamaldulenser. Fertiggestellt wurde der barocke Prachtbau anno 1672.
Imposant ist vor allem der streng symmetrische Zentralbau. Der sechseckige Kuppelbau wird in einen öffentlichen Teil im Westen und den östlichen Teil untergliedert, welcher den eremitisch lebenden Mönchen vorbehalten ist. Durch die konkave Konstruktion und die seitlichen Türme, welche hoch aufragen, erweckt der Bau einen besonderen Einblick von Leichtigkeit.
Sehenswert ist auch die Fassade, die sich in ein mächtiges Gesims und einer Balustrade aus Stein aufgliedert. Für die Gestaltung von Fassade und Türmen zeichnete der deutsche Baumeister Michael Wollscheidt verantwortlich.
Äußerst imposant sind die von Michelangelo Palloni gestalteten Fresken. Als besonderes Highlight im Inneren der Kirche gilt das Bild der „Heiligen Jungfrau Maria mit Kind“, ein Geschenk von Papst Alexander VII. Dieses Werk galt schon während des 17. Jahrhunderts als wundertätig und wurde später auch von den orthodoxen Mönchen mit nach Russland genommen, bevor es wieder ins Kloster zurückkehrte.
Literatur in Litauen: die ganze Szene in einer Buchhandlung
Zwar ist Litauen mit einer Fläche von 63.500 Quadratkilometern nur ein kleines Land, doch was kulturell und vor allem literarisch interessierte Besucher wohl überraschen dürfte: Litauen ist so klein, dass die gesamte literarische Szene in einer Buchhandlung Platz findet, nämlich in der Buchhandlung Eureka in Vilnius.
Ein Treffpunkt für Literaten
Diese Buchhandlung ist aber sehr viel mehr als eine gewöhnliche Buchhandlung: Vom Ambiente her wirkt sie wie eine Autorenbuchhandlung in New York. Und mit etwas Glück haben Gäste, die sich für die literarische Szene in Litauen interessieren, auch die Chance, einen einheimischen Dichter oder Literaten zu treffen, der die Buchhandlung Eureka auf ein Glas Rotwein, Knabbereien und einen Plausch mit Kollegen besucht.
Auf Du und Du mit Kultur-Größen
Unter anderem ist auch Vario Burnos regelmäßig zu Gast hier. Hierbei handelt es sich um jenen Mann, der nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erstmals illegal Werke von Charles Bukowski herausgegeben hat. Damals handelte es sich dabei natürlich um eine reine Underground-Aktion. Heute wird der US-amerikanische Kultautor dagegen ganz offiziell in Litauen verlegt, und das sogar in Litauisch. Auch der Verleger der offiziellen Auflage ist regelmäßig zu Gast in der Buchhandlung Eureka, der selbstverständlich auch gerne mit den Gästen aus aller Welt über die Literatur in Litauen plaudert.
Der Besuch in der Buchhandlung Eureka kann sich also für Literaturfreunde, die eine unvergessliche Urlaubserinnerung mit nach Hause nehmen wollen. Denn wo sonst haben sie Gelegenheit, Literaten und Verleger hautnah kennen zu lernen und sogar privat mit ihnen zu sprechen?