Narva
Narva im Nordosten von Estland gelegen, wird von dem Fluss, der den gleichen Namen wie die Stadt trägt, von Russland getrennt. Die wohl am meisten geschichtsträchtigste aller Städte der Region ist der Vorposten von Estland zu Russland. Mehr als 90 Prozent ihrer 70.000 Einwohner sind Russen.
Leider hat die Stadt kein größeres touristisches Gewicht. Die architektonischen Verfehlungen aus der Sowjet-Ära machen Narva nicht gerade zu einem Touristen-Magneten. Im Verlauf des 2. Weltkriegs wurde Narva großflächig zerstört. Narvas Stadtarchitektur im Barockstil aus der Zeit der Schweden galt früher als so ziemlich die schönste im ganzen Ostseeraum. Davon blieb nach dem Jahr 1944 nicht viel übrig, Narva war schwer umkämpft und dies führte dazu, dass nahezu alle Häuser zerstört wurden.
Heute wird das Stadtbild von Plattenbauten geprägt, da es offensichtlich an Geld und auch Inspiration für eine umfassendere Strukturierung der neuen Häuser fehlt. Doch überhaupt schien städtebauliche Ästhetik in Narva nicht immer unbedingt ein Thema gewesen zu sein, denn da Narva die Rolle einer Festungsstadt innehatte, musste natürlich die Aufgabe der Verteidigung in Vordergrund stehen. Sie sollte nicht architektonisch hübsch anzusehen sein, sondern seinen Bewohnern Schutz bieten.
In der heutigen Zeit gibt es nur noch vereinzelte Bauten und Monumente, die mittelalterliche Ursprünge durchblicken oder auch nur Vergleichbares erahnen lassen. Symbolisch stehen sich direkt an der Narva zwei mächtige Festungen aus dem Mittelalter gegenüber, nämlich die estnische Hermannsfeste und auf der russischen Seite die Burg Ivangorod. Diese Burgen zeigen bestens die strategisch wichtige Position dieser Stadt auf. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Hermannsfeste, diese einst ungemein wichtige Festungsanlage, wieder aufgebaut, und prägt seitdem wieder das Erscheinungsbild der Stadt. Der mächtigste Wehrturm dieser Festungsanlage ist der ca. 50 Meter hohe „Lange Hermann“, auch Pikk Hermann genannt. Er verfügt über mehrere Etagen, in denen sich heute als Zeugnis der bewegten Stadttradition eine ganze Reihe von öffentlichen Kunst-Sammlungen befinden.
Aus dem Zentrum der Stadt wurde das einzige Lenindenkmal, das im ganzen Baltikum noch zu finden ist, in den Schlosshof verlegt. Das Barockrathaus wurde im Mittelpunkt der Altstadt wieder errichtet. Es wurde ursprünglich 1671 fertiggestellt, aber im Geschichtsverlauf entging auch dieses Gebäude nicht der Zerstörung. Jedoch wirkt das schmucke Gebäude in dieser gänzlich schmucklosen Umgebung gänzlich fehl am Platz.
Die Stadt Narva liegt mit der Ostseite direkt am Peipsi Järv, dem Peipus See. Mit seiner Länge von 140 Kilometern und seiner Durchschnittstiefe von 8 Metern ist dieser See bestens zum Baden geeignet. Auf Grund einer sehr geringen Tiefe dieses Sees ist in den Sommermonaten das Wasser mindestens 22 Grad Celsius warm. Diese Tatsache lockt natürlich viele Touristen an die herrlichen Sandstrände und natürlich auch in die Föhrenwälder. Wie in der gesamten Stadt kann man auch hier am See den Einfluss der estnisch-russischen Geschichte nicht zu leugnen. Die um den See gelegenen Dörfer wechseln sich zwischen estnisch- und russischstämmige Dörfer ab.
Städte in Estland
Tallinn – Wenn man sich in Tallinn befindet, dann weiß man sofort, was man viele Jahre versäumt hat. Direkt am Meer gelegen bietet Tallinn eine große Anzahl an historischen Bauwerken. Die Einflüsse der unterschiedlichen Herrscher, die über viele Jahre Estland besetzt hielten, sind unverkennbar zu beobachten.
In der Altstadt gibt es noch die historischen Kaufmannshäuser, die die unverkennbaren Zeichen der unterschiedlichen Herrscher tragen. Dies ist einer von vielen Gründen, die die UNESCO dazu veranlasste, die historische Altstadt von Tallin auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzen.
Tallinn ist allerdings nicht in der Zeit stehen geblieben. Das große kulturelle Angebot und ein aufregendes Nachtleben zieht jedes Jahr viele Tausend Touristen in ihren Bann. Kirchen, Museen, Kunstgalerien und Restaurants beherrschen das Stadtbild, und auch die im Sommer zahlreich stattfindenden Sängerfeste sind große Attraktionen.
Pärnu – Die kleine Hafenstadt im Südwesten von Estland gelegen ist mit Abstand der beliebteste Ferienort in Estland. Ein Fünftel der gesamten Stadtfläche wird von Grünflächen beherrscht. Pärnu nennt einen großen Yachthafen sein eigen. Mit einem drei Kilometer langen Sandstrand ist Pärnu das wichtigste Seebad. Dieser Sandstrand sorgte unter anderem dafür, dass der Ort zu einem touristischen Zentrum wurde. Auch hier ist es wieder die Altstadt, die eine besondere Faszination bietet. Von Wasser umgeben gibt es hier Kirchen und zahlreiche Bauten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zu bewundern.
Tartu – Die Universitätsstadt Tartu, ehemals Dorpat, ist zu einer wahren Studentenhochburg herangewachsen. Sie ist die zweitgrößte Stadt in Estland und als das Kultur- und Tourismuszentrum von Südestland bekannt. Architektonische Vielfalt, Sehenswürdigkeiten und viele Kulturevents sorgen für die Anziehungskraft, die jedes Jahr viele Touristen in ihren Bann zieht.
Narva – Die Stadt Narva im Nordosten von Estland wird nur durch den gleichnamigen Fluss von Russland getrennt. Sie ist die drittgrößte Stadt in Estland, aber aus touristischer Sicht von keinerlei Bedeutung. Natürlich gibt es auch hier einige sehenswerte Details, die aber nicht von allzu großer Bedeutung sind.
Haapsalu – Die Hafenstadt Haapsalu bietet als Attraktion eine alte Bischofsburg. Hier kann man auch den aus dem 13. Jahrhundert stammenden Dom besichtigen. Im Mittelalter auf einer Landzunge angelegt beherbergt die Altstadt heute viele Bauten aus dem 19. Jahrhundert.
Saaremaa – Saaremaa ist zwar keine Stadt, sondern vielmehr eine Insel, und zwar die größte von Estland und zudem eine unter etwa 1500. Hier erwähnt werden muss sie auf jeden Fall, denn wie eine Stadt auch hat Saaremaa viele Attraktionen zu bieten.
Die Landschaft ist einfach nur wunderschön, Dünen, Halbinseln und viele Buchten verzaubern die Urlauber ebenso wie die Wacholderheiden und die wunderbaren flachen Strandseen. Hochmoore mit großem Artenreichtum im Westen der Insel bieten einen idealen Brutplatz für unzählige Vogelarten. Um hier die unberührte Natur zu erhalten wurde der gesamte Westen der Insel unter Naturschutz gestellt.
Im Südosten der Insel befinden sich die Kraterseen von Kaali. Sie entstanden bei einem Meteoritenaufschlag und stehen ebenfalls unter Naturschutz. Zahlreiche mystische Sagen und Legenden ranken sich um diesen Ort. Auch die Hauptstadt Kuressaare hat eine attraktive Altstadt. Sie ist als Moorbad bekannt geworden und bietet außerdem eine gut erhaltene Bischofsburg.
Hiiumaa (Dagö) – Auch die zweitgrößte Insel von Estland soll hier noch erwähnt werden. Die Landschaft ist genauso attraktiv wie die Landschaft auf der Insel Saaremaa. Hier kann der Urlauber zusätzlich den Leuchtturm Köpu erleben. Dieser Leuchtturm befindet dich auf einer Erhebung der Insel. Auch hier ist wieder innerhalb der Architektur der Einfluss der früheren Besetzer und Kämpfe um die Vorherrschaft im Land deutlich erkennbar.