Hrodna

Die Stadt Hrodna befindet sich im Nordwesten von Weissrussland – entgegengesetzt der meisten anderen Großstädte des Landes. Die Memel durchfließt das Stadtgebiet. “Von der Maas bis an die Memel” hieß es früher im “Deutschlandlied” – bis dahin erstrecke sich das Staatsgebiet. Die Region um Hrodna wäre also gerade die Grenze gewesen. Hrodna hat etwa 320 000 Einwohner. Die Grenzen zu Polen und Litauen sind ganz nah, so dass es nicht verwundert, dass in Hrodna auch eine große polnische Minderheit lebt. Auch hat Hrodna ohnehin mit Breslau eine polnische Partnerstadt.

Im Jahr 1128 wurde Hrodna erstmals in einer Urkunde erwähnt. 1391 wurden Hrodna die Stadtrechte verliehen. In dieser Zeit enstanden unter Fürst Vytautas die Pfarrkirche und zwei Schlösser. Diese können noch heute von Reisenden bewundert werden.

Nach der Schlacht bei Tannenberg im Jahre 1410 begann eine Blütezeit für Hrodna. Unglaublich schnell entwickelte sich die Stadt zu einem Handelszentrum. Auch die Religion spielte eine wichtige Rolle. Die Stadt wurde in dieser Zeit von einem katholischen und orthodoxen Bürgermeister regiert und erwies sich dadurch als sehr fortschrittlich.
Danach fiel Hrodna unter der Herrschaft der Jagiellonen und der schwedischen Vasa. In dieser Zeit wurde Hrodna reich, konnte einige prächtige Renaissance-Gebäude errichten. Auch eine berühmte russische Jesuiten Schule entstand in dieser Zeit.

Im 18. Jahrhundert ging es bergab mit der Stadt Hrodna. 1705 wurden die Russen von den Schweden geschlagen. Danach folgten einige unruhige Jahre, in denen Hrodna jedoch Sitz der polnischen Regierung war. Danach kam Hrodna unter die Herrschaft von Russland, bis Napoleon zeitweilig die Stadt eroberte. Bald regierten wieder die Russen. Doch nun spürte Hrodna eine deutliche Unterdrückung durch sie. Die Russen verboten ab etwa 1830 die römisch-katholische Kirche von Hrodna, aber auch die polnische Sprache, die von zahllosen Menschen gesprochen wurde.

Dass jedoch immer wieder Aufstände der polnischen Minderheit stattfanden, war selbstverständlich. Trotzdem erlebte Hrodna zu diesem Zeitpunkt wieder eine Blütezeit, denn die Eisenbahn führte durch die Stadt und ließ so auch die Industrie wachsen.

Im Ersten Weltkrieg wurde Hrodna von den Deutschen besetzt, kam danach an Polen. In der Stadt lebten viele Juden und Polen. Das Leben blühte in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, ein berühmtes Schauspielhaus entstand, ein Zoo erfreute die Kinder. Umso tragischer war der Zweite Weltkrieg: 50 % der Gebäude wurden beim Einmarsch der Deutschen vernichtet. Viel schlimmer noch: Die Juden von Hrodna wurden in zwei Ghettos gebracht und dort zu Tausenden ermordet.

Heute ist Hrodna eine Industriestadt. Gegenwärtig soll dort das erste Kernkraftwerk von Weißrussland erbaut werden.

Sehenswürdigkeiten in Hrodna
Für Touristen ist vor allem die Altstadt sehenswert. Dort befindet sich auch die St. Boris u. Gleb Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Beide sollen in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen werden.
Zudem ist das Alte und Neue Schloss ein Ziel vieler Urlauber. Beide sind sehr interessant und spiegeln den Baustil ihrer Epochen wider. Wie in Wizebsk besitzt auch Hrodna einen 254 Meter hohen Sendeturm, der dafür sorgt, dass alle Nachrichten übertragen werden.

Siauliai

Die Stadt Siauliai (deutsch: Schaulen) mit 127.000 Einwohnern liegt im Norden von Litauen, rund 120 km südwestlich von Riga (Hauptstadt von Lettland) und etwa 190 km nordwestlich der litauischen Hauptstadt Vilnius entfernt. Siauliai gilt als Wirtschafts-, Kultur- und Bildungszentrum von Nordlitauen.

Im Zentrum von Siauliai schmücken originelle Plastiken die Fußgängerzone. Siauliai ist außerdem bekannt für seine Künstler und Musiker, für das dramatische Theater und eine Reihe verschiedener Museen. Das einzige erhalten gebliebene Architekturdenkmal ist die Kathedrale der hl. Apostel Peter und Paulus aus der Renaissance, da die Stadt leider im Laufe der Jahrhunderte mehrmals von Kriegen, Pesten und Bränden verwüstet wurde.

Brunnenanlagen
Es gibt in Siauliai eine Vielzahl an schönen Brunnen: an der Kreuzung der Vilniaus und Kastonu Strasse (Kastanienallee) befindet sich die Brunnenanlage „Mutterschaft“, weitere Sehenswürdigkeiten sind die Brunnenanlagen „Pelikane“, der Springbrunnen Rrudes, wo die kleine braune Kuppel den hier einmal gerieselten Bach symbolisieren soll, und gegenüber dem Hotel Siauliai, auf einem Rasenstück, befindet sich die Skulptur „Trys pauksciai“ „Drei Vögel“, die 1981 angelegt wurde.

Natur pur, das bietet der Talsa-See (gesprochen: Talscha See), der sich mit dem See Ginkunu vereint und sich fast im Zentrum von Siauliai befindet. 2003 wurde auf der östlichen Seite des Sees im Park Talsa ein herrlicher Gehweg mit 23 Haltepunkten eingerichtet. An jeder Station stehen Schilder mit Infos über die Flora und Fauna, es gibt Sitzbänke und ein Turm zur Beobachtung der verschiedenen Vogelarten.

Bei Šiauliai befindet sich der Berg der Kreuze (Kreuzberg), eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten und nationales Wahrzeichen von Litauen. Das grösste Buntglasfenster in Litauen „Saules musis“ (Sonnenschlacht) befindet sich mit einer Fläche von 200 qm im Kulturzentrum „Saule“ (Sonne). Es schildert die 1236 stattgefundene Schlacht zwischen dem litauischen Heer und den Truppen des Schwertbrüderordens, als in den historichen Chroniken der Name von Siauliai erstmal erwähnt worden war. Das Zentrum für Tourismus der Stadt Siauliai befindet sich in der Vilniaus g. 213 im Zentrum der Stadt.

Dorf-Tourismus: Ausser der üblichen Hotels in Siauliai gibt es in der Nähe im Dorf Meskiai (ca. 14 km von Siauliai entfernt auf der A 12 / E 77 in Richtung Bubiai fahren) eine aussergewöhnlich schöne und stilvolle Möglichkeit zu übernachten:
Das Pilies UZEIGA, ein bekanntes Freizeit- und Unterhaltungszentrum mit einer einzigartigen Architektur der Gebäuden und einem Hauch der Vergangenheit, bietet schöne Unterkunfts-möglichkeiten an und hat eine sehr gute traditionelle litauische Küche. Die wichtigsten Materialien der Inneneinrichtungen sind Stein und Holz.

Riga

Wer Mitte der 90er Jahren Riga schon einmal besuchte und heute wiederkommt, der wird seinen Augen nicht trauen. Die Hauptstadt von Lettland hat sich stark verändert, und zwar zu ihrem Vorteil. Aus einer heruntergekommenen, schmutzigen Stadt wurde eine bildhübsche Metropole.

Gildehaus in Riga, (c) christiaaane, pixelio.de

Gildehaus in Riga, (c) christiaaane, pixelio.de

Dabei hat Riga keineswegs seine urlettischen Wurzeln vergessen, im Gegenteil. Wohlstand und Wachstum bewegen sich hier Hand in Hand mit Brauchtum und Lokalkolorit. Gerade die jungen Leute, die sich vom Tourismus Arbeit und westliche Modernität erhoffen, wissen um die Bedeutung des alten Brauchtums und bewahren es ganz bewusst.

Ein anschaulicher Beweis ist die historische, frisch sanierte Altstadt von Riga. Genau wie die Stadtkerne in Tallinn (Estland) und Vilnius (Litauen) wurde auch die Altstadt von Riga als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt. Gegründet im Jahre 1201, war sie ursprünglich komplett von einem Festungsgraben umgeben. Die Sehenswürdigkeiten von Riga in der Kurzübersicht.

Übernachten kann man in Riga schon ab 12 Euro. Besonders beliebt bei jüngeren Gästen ist die Jugendherberge „Friendly Fun Franks Hostel“ mitten im Zentrum in Bahnhofsnähe. Die Räume sind sogar mit kostenlosem W-LAN bestückt. Es gibt aber auch nette private Pensionen oder Gästezimmer in Privathäusern, wo man zur Übernachtung auch gleich noch ein hausgemachtes Frühstück mit Familienanschluss genießen kann. Die Rigaer sind gastfreundlich, sehr aufgeschlossen und stolz darauf, Touristen ihre Stadt zeigen zu können. Deutsche Touristen gelten als besonders höflich und ordentlich, sie sind daher bei privaten Vermietern beliebt und werden herzlich umsorgt.

Anders ist es, wenn man sich als russischer Tourist zu erkennen gibt oder aufgrund von Russisch-kenntnissen für einen gehalten wird. Dann hat die Gastfreundschaft bei traditionsbewussten Letten schnell ein Ende. Zu tief sitzen die Erinnerungen der älteren Generation an die Schreckensherrschaft der Russen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser schwelende Konflikt in den nächsten Jahren unter der EU-Zugehörigkeit von Lettland weiterentwickelt.

Bromberg

Bromberg ist eine Industriegroßstadt in Polen, die 1346 von Kasimir dem Großen gegründet wurde. Bromberg liegt in der Region Kujawien (Kujawy), das ursprünglich ein eigenständiges Herzogtum war. Bromberg gehörte nach vielen Kriegen mit dem Deutschorden und Schweden schließlich ab 1722 zu Preußen. 1910 waren etwa 84 % der 58.000 Einwohner Deutsche. 1920 wurde Bromberg wieder polnisch. Heute hat Bromberg ca. 366.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Kujawien-Pommern.

Für die wirtschaftliche Bedeutung Brombergs als Industriestandort ist der Bromberger Kanal mitbestimmend. Über die Flüsse Weichsel und Netze können so die Brahe mit der Oder verbunden werden.

Sehenswürdigkeiten in Bromberg
Aus dieser für Handel und Industrie so wichtigen Verkehrsschiene resultiert die sehenswerte „Bromberger Speicherstadt“. Nicht nur eine Reihe von Fachwerkspeichern an der Brahe, die alle aus dem 18. Jahrhundert stammen, sondern vor allem das „Venedig von Bromberg“, an einem kleinem Nebenarm gelegen, sind sehenswerte Kulturzeugen eines regen Wirtschaftlebens.

An einer spätgotischen Kirche aus dem 15. Jahrhundert kann man einen markanten Stufengiebel bewundern. Die Klarissinnenkirche bietet eine besonders nette Attraktion. Jeden Tag um 12.00 und um 18.00 Uhr spielt ein kleines Blechbläserorchester vom Turm herab. Im Inneren der Kirche ist neben dem Hochaltar die bemalte Deckenkonstruktion aus Holz sehenswert.

Von der Klarissinnenkirche aus kann man seinen Entdeckungsspaziergang durch die ul. Gdariska, die dort ihren Anfang nimmt, beginnen. Diese ehemalige Danziger Straße repräsentiert mit seinen Jugendstilbauten vom Ende des 19. Jahrhunderts eine glanzvolle Vergangenheit. Das Hotel Pod Orlem (Zum Adler) sollte auf der Besichtigungstour keinesfalls fehlen. Es ist übrigens auch heute noch ein Hotel. Das Studium der Wappen, die man an vielen Gebäuden findet ist sehr interessant. Beispielhaft sei hier der Haupteingang der Markthalle auf der Podwale Straße 4 genannt Hier befindet sich ein prächtiges Exemplar des Stadtwappens von Bydgoszcz / Bromberg.

Während Bromberg bis zu den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts mehr und mehr im Grau versank, wurden in den letzten Jahren umfassende Renovierungen durchgeführt, die den Glanz vieler Fassaden wieder ans Licht brachte. Bromberg ist nicht nur zu einer bedeutenden Universitätsstadt geworden, das durch seinen Internationalen Flughafen über gute Anbindung verfügt, sondern auch zu einer gerade für Musikinteressierte bedeutendem Zentrum Polens. Alljährlich findet hier ein Opernfestival statt.

Am Rande der üblichen Routen findet man im Mühlenviertel Ruhe und Natur. Einerseits Mitten in der Stadt gelegen, direkt vom „Bromberger Venedig“ aus findet man hier eine grüne Idylle umgeben von Wasser. Auf einem besinnlichen Spaziergang entdeckt man die Pfarrkirche der Heiligen Martin und Nikolaus und den „Weißen Speicher“. Dieses um das Jahr 1780 auf einem älteren Fundament errichtete Bauwerk, hat in seinem gotischen Keller ein Kreuzgewölbe. Dem Kreismuseum hat hier ein Museum für das Handwerk eingerichtet.

2004 wurde Bromberg um eine Sehenswürdigkeit reicher. Auf den Seil zwischen den Ufern der Brahe wurde eine Skulptur von Jerzy Kedziora „Seiltänzer (Der, der über den Fluss geht)“ aufgestellt.

Auch in der Umgebung von Bromberg lässt sich so einiges entdecken. Mit einem Verkehrsmittel der ganz besonderen Art, nämlich der Schmalspurbahn zwischen Gasawa und Znin erreicht man eine Ausgrabungsstätte, die Reste einer Wehrsiedlung aus dem 4. bis 7. Jahrhundert vor Christus freilegte. Diese Siedlung der sogenannten Lausitzer Kultur gilt als eine der besterhaltenen in ganz Europa. An der Endhaltestelle der Bahn lädt ein Eisenbahnmuseum zum Besuch ein.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Bromberg sind das Schloss Lubostron der Familie Skorzewski sowie die Prämonstratenserinnenkirche der hl. Dreifaltigkeit. Dieses romanische Bauwerk wurde in der Zeit des 12. bis 13. Jahrhunderts erbaut. Die besondere Sensation daran ist jedoch der Umstand dieser Entdeckung. Da diese Kirche während des Barock komplett umgebaut wurde, kamen die romanischen Säulen erst bei erneuten Restaurierungsarbeiten 1946 ans Licht. Auch die Fassade wurde wieder freigelegt.

Kattowitz

Kattowitz ist eine junge Stadt, in der etwa 360.000 Menschen leben. Durch ihre günstige Lage ist sie Hauptstadt des neuen, vierten schlesischen Regierungsbezirks und auch Mittelpunkt des wirtschaftlichen Lebens des oberschlesischen Industriebezirks.

Kattowitz ist eines der wichtigsten Wirtschafts- und Wissenschaftszentren Polens. Bedeutend ist die Stadt in der Eisen-, Kupfer- und Zinkverarbeitung, im Maschinenbau sowie der chemischen und elektrotechnischen Industrie. Sie ist weiterhin ein Eisenbahnknotenpunkt sowie ein großes Industrie- und Kohlenbergbauzentrum.

Geschichte von Kattowitz
Die Geschichte der Stadt Kattowitz ist eng verknüpft mit dem Silber- und Bleibergbau, der bereits im 13. Jahrhundert von Beuthener Bergleuten auf dem Gebiet des heutigen Kattowitz betrieben wurde. Wann Kattowitz genau entstanden ist, lässt sich nicht exakt feststellen. Ein Bericht über die Einkünfte der Kirche in Bogutschütz enthält erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1598. Vermutlich im Jahr 1590 gründete Herzog Johann II von Ratibor Kattowitz auf dem Grund eines mittelalterlichen Hammerwerkes.

Die Stadt war zunächst nicht mehr als ein armseliges Dorf mit Holzhäusern und strohgedeckten Dächern und daher in seiner Bedeutung nicht sehr groß. Erst durch den Kauf größerer Ländereien durch den Eisenfachmann Johann Friedrich Koulhaas im Jahr 1799 begann die industrielle Entwicklung von Kattowitz. Im Jahre 1865 wurde die Stadt Sitz der Eisenbahndirektion in Oberschlesien und am 11. September 1866 verlieh König Wilhelm I. Kattowitz die Städteordnung.
1922 fällt Kattowitz an Polen und im Jahre und wird 1941 Hauptstadt der Provinz Oberschlesien. In der Zeit von 1953 bis 1956 trägt die Stadt den Namen Stalinograd, benannt nach dem sowjetischen Diktator Stalin. 1968 wurde die Universität von Kattowitz gegründet, die unter anderem für ihre musikalische Ader sowie den Zweig für Internationales und Europäisches Recht sehr bekannt ist.

Sehenswürdigkeiten in Kattowitz
In Kattowitz gibt es eine Vielzahl an Kirchen und Museen zu entdecken. Die katholische Kirche der unbefleckten Empfängnis wurde zwischen 1862 und 1870 erbaut und ist die erste und einzige erhalten gebliebene katholische Kirche im sonst überwiegend evangelischen Kattowitz. Eine aus Holz gebaute Kirche im Kosciuszki-Park wird auch Erzengel St. Michael Kirche genannt. Sie stammt aus dem Jahre 1510. Eine Besonderheit ist die außergewöhnliche Holzkanzel und der Glockenturm, der 1938 aus dem Dorf Syrynia überführt wurde. Der große, jüdische Friedhof von Kattowitz mit einem der ältesten Gräberfelder der Stadt geht auf das Jahr 1868 zurück und wurde in den Jahren 1927 und 1945 erweitert. Hier sind Mitglieder der größten und verdientesten Familien der Stadt beerdigt.

In und um Kattowitz gibt es mehrere Museen, wie zum Beispiel das Museum der Geschichte von Katowice, das Archidiözesanmuseum, das Schlesische Museum und das Staatliche Museum in Oswiecim. Letzteres wurde 1979 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde.

Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit in Kattowitz ist die Bergmannssiedlung „Giszowiec“. Hierbei handelt es sich um eine zwischen 1908 und 1915 errichtete Musterarbeitersiedlung, die auf Initiative von Anthon Uthemann entstanden ist. Diese Siedlung ist noch heute einzigartig im gesamten europäischen Raum. Die für 600 Familien errichtete Gartensiedlung wurde in der Form eines Dorfes entworfen. Die niedrigen Häuser sind höchstens zweistöckig und haben ein Garten- und ein Wirtschaftsgebäude. Auf dem Siedlungsgelände wurden ein Wirtshaus, diverse Geschäfte, eine Wäscherei und eine Badeanstalt für Frauen errichtet. Die Badeanstalt und die Wäscherei existieren heute nicht mehr, der Rest ist aber noch gut erhalten. Bis in die 70er Jahre verkehrte zwischen Stadt und Siedlung eine Schmalspurbahn.

Ebenfalls sehenswert ist der Stadtpalast am Wolnosci Platz, eine aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Luxusresidenz. Diese ist der Wohnsitz der Familie Goldstein, der Inhaber des ortsansässigen Sägewerks. Im Inneren findet man ein imposantes Treppenhaus und einen Flur mit Marmorverkleidungen, Wandmalereien und Stuckarbeiten vor. Wahrzeichen der Stadt ist das von Warschau für Oberschlesien gestiftete Denkmal der Schlesischen Aufständischen aus dem Jahr 1967. Es ist ein Symbol für die drei schlesischen Aufstände.

Arche

Granit-Denkmal Arche (ARKA) (c) UAB ANTILE

Granit-Denkmal Arche (ARKA) (c) UAB ANTILE

Die „Arche“ (lit.: Arka), ein Granitdenkmal, wurde anläßlich des 85. Jahrestages des Aktes von Tilsit und dem 80. Jahrestag der Vereinigung von Litauen mit dem Memelgebiet auf dem Danes-Platz an der Tiltostrasse in Klaipeda enthüllt.

Mit 150 Tonnen Gewicht und 8,5 m Höhe ist dies das größte Granitdenkmal in Litauen. Die kleine Säule aus rotem Granit symbolisiert das Memelgebiet / Klein-Litauen und seinen reichen kulturellen Hintergrund, während die quadratische graue Granitsäule Groß-Litauen darstellt.

Auf dem Kopf des Denkmals ist ein Spruch der Schriftstellerein I. Simonaityte gemeißelt: „Wir sind ein Volk, ein Land, ein Litauen“. Die Abbruchkante oberhalb der roten Säule soll das Königsberger Gebiet symbolisieren, den heutige Oblast Kaliningrad.

In der Nähe steht ein gelbes Haus (Anfang 20. Jahrhundert, Tiltostrasse 1), dort befand sich die erste Bank in Klaipeda. Achten sie auf das Symbol an der Hauswand, der kleine Junge soll „Amor“ darstellen, und damit symoblhaft die Zuneigung der Einwohner von Klaipeda zu ihrer Stadt ausdrücken. Auch das Segelschiff „Meridianas“, eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Klaipeda, am Fluss Dane verankert, können sie dort besichtigen.

Theaterplatz

Simon-Dach-Brunnen mit „Ännchen von Tharau“ Denkmal auf dem Theaterplatz in Klaipeda
Simon-Dach-Brunnen mit „Ännchen von Tharau“ Denkmal auf dem Theaterplatz in Klaipeda (c) UAB ANTILE

Der Theaterplatz in der Theaterstrasse im Herzen der Altstadt von Klaipeda, ist einer der beliebtesten Treffpunkte. Hauptattraktionen sind das Stadttheater und der Simon-Dach-Brunnen, wo sich auf dem Brunnen das Wahrzeichen der Stadt Klaipeda befindet: Das Denkmal „Ännchen von Tharau“. Alfred Kühne hat dieses Denkmal 1912 mit Hilfe von Spendengeldern der Einwohner von Klaipeda geschaffen zum Andenken an den in Memel geborenen Dichter Simon Dach (1605 – 1659). Das bekannteste Werk von Simon Dach ist eben dieses Volkslied, „Ännchen von Tharau“.

Auch zwei seiner Kirchenlieder „Ich bin ja, Herr, in deiner Macht“ und „O, wie selig seid ihr doch, ihr Frommen“ sind später von Johann Sebastian Bach vertont worden. Die Skulptur ging im 2. Weltkrieg verloren, aber 1989 wurde sie mit Spenden des deutschen Vereins „Ännchen von Tharau“ und Bürgern Klaipedas als originalgetreue Nachbildung wieder errichtet.

Im 17. Jahrhundert befand sich hier der Marktplatz, 1775 wurde das Theater errichtet, das 1819 umgebaut und erweitert wurde. Das Theater fiel 1854 dem großen Brand, der fast die gesamte Altstadt von Klaipeda vernichtete, zum Opfer und wurde drei Jahre später im klassizistischen Stil wiederaufgebaut.

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Basis-Infos über Litauen im Baltikum

Litauen.info hat das Vorhaben ihnen Land, Leute, Sehenswürdigkeiten, Wissenswertes und die litauische ethnische Volkskunst und Traditionen näher zu bringen. Noch immer ist im deutschsprachigem Raum viel zu wenig über Litauen und das Baltikum bekannt. Litauen gilt als ein irgendwo im Norden an der Ostsee gelegenes Land, das lange zur Landkarte von Russland gehörte.

Wir Litauer sind stolz auf unsere alten nationalen Traditionen. Sowohl in den litauischen Städten als auch auf dem Lande sind sehr viele ethnographische Eigenarten erhalten geblieben. Es gibt kaum einen besseren Zeitpunkt, um eine aktuelle Info-Seite über Litauen zu starten: Litauen besteht 1.000 Jahre seit der ersten Erwähnung in den historischen Quedlinburger-Chroniken und die Hauptstadt Vilnius war Europäische Kulturhauptstadt 2009. Als Einleitung finden sie untenstehend meine eigenen ausgewählten zwölf kulturellen Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten in Litauen.

Unterkünfte in Litauen:
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Schlaraffenland des Glücksspiels: Litauen anstatt Las Vegas
Rien ne va plus – nichts geht mehr? In Litauen schon, hier heißt es: Machen Sie Ihr nächstes Spiel! Das Land im Batikum gilt nämlich als besonders spielfreudig, es gibt zahlreiche Casinos in Litauen, die mit blinkenden Spielautomaten sowie Poker- und Roulette-Tischen locken – die meisten davon befinden sich in der Hauptstadt Vilnius. Wer sich den Weg in die Spielbank in Litauen sparen will, kann bequem von Zuhause aus in beliebten Online Casinos in Litauen sein Glück versuchen. Doch aufgepasst: Wer auf die richtige Zahl setzt, muss den Gewinn in seinem Heimatland gegebenenfalls versteuern. Zudem ist Online-Glücksspiel nicht in jedem Land erlaubt.

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Sehenswürdigkeiten Klaipeda

Rathaus in Kaunas
Klaipeda Zentrum (c) UAB ANTILE

Sehenswürdigkeiten in Klaipeda: die Arche, das größte Granitdenkmal in Litauen, das Segelschiff Meridianas, das Delphinarium und Meeresmuseum, eine der interessantesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in ganz Litauen, der Skulpturenpark und der Simon-Dach-Brunnen mit „Ännchen von Tharau Denkmal“ im Herzen der Altstadt von Klaipeda auf dem Theaterplatz.

Auch der Botanische Park, mit einer Fläche von 25 ha mit alten Friedhof und “Teufelstein”, die Besichtigung der Brauerei “Švyturys”, das Uhrenmuseum, und daneben die aus dem Jahre 1893 im neugotischen Stil errichtete Hauptpost mit Glockenspiel, (an jedem Sonnabend und Sonntag um 12 Uhr) und natürlich die Burg in Klaipeda, wo 1252 in gegenseitiger Absprache zwischen dem livländischen Orden und dem Bischof von Kurland die Memelburg errichtet wurde, sind weitere Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in Klaipeda.

Kaunas

Kaunas ist mit ca. 355.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Litauen. Kaunas liegt am Zusammenfluss von Nemunas (deutsch: Memel) und Neris etwa 100 km westlich der Hauptstadt Vilnius.

Was ist Kaunas?

Kaunas
Stadtmitte von Kaunas, (c) Baltikum Tourismus Zentrale

Eine Stadt, die sich nicht damit zufrieden gibt, die zweite Stadt Litauens zu sein, und die nicht vergisst, dass sie zwischen den beiden Weltkriegen die provisorische Hauptstadt des Staats Litauen war… Ein altes Handels- und Industriezentrum, dem während der letzten Jahrzehnte andere litauische Städte die Vormachtstellung streitig gemacht haben. Die Stadt in Litauen mit den meisten Studenten, in der erst vor zwei Jahrzehnten die Universität wiedereröffnet wurde. Eine Stadt, die zu Sowjetzeiten für ihren zivilen Ungehorsam und ihre Treue zu bürgerlichen Werten bekannt war, und die nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit einen in Skandale verstrickten Populisten zum Bürgermeister wählte…

Die Kaunasser selbst mögen es nicht, ihre Stadt zu vergleichen oder zu bewerten. Wenn von irgendeiner Eigentümlichkeit der Stadt Kaunas die Rede ist, bedienen sich Lokalpatrioten der stolzen Tautologie: „Kaunas ist Kaunas“.

Bei einer ersten Begegnung mit Kaunas kann man sich einen Überblick über die Sehenswürdigkeiten von Kaunas verschaffen, die wechselhafte Geschichte von Kaunas studieren, oder einen Aspekt auswählen. Die gotische Architektur, die Festungswälle, die Spuren des Lebens verschiedener Ethnien, die Museen, Kaunas als erste Hauptstadt der Republik und die Architektur des Rationalismus und Funktionalismus sind nur einige der Möglichkeiten, Kaunas kennen zu lernen.

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