Neuer Wanderweg auf über 2.000 Kilometern durch das Baltikum
Wen es in die Natur zieht, der kann sich ab dem Sommer auf einen neuen Wanderweg quer durch Estland, Lettland und Litauen freuen, der gleichermaßen anstrengend wie malerisch sein dürfte. Continue reading “Neuer Wanderweg auf über 2.000 Kilometern durch das Baltikum” »
Tallinn
Die alte Hansestadt Tallinn mit 403.000 Einwohnern ist die Hauptstadt von Estland. Tallinn hat in der Vergangenheit viele Namen getragen, Litna, Kolovan und Reval sind nur einige davon.
Tallinn liegt im nordöstlichen Teil der Ostseeregion direkt am Meer und hat sehr viele historische Bauwerke erhalten können. In der historischen Altstadt von Tallinn findet man viele gut erhaltene Kaufmannshäuser. Je nach Alter der Häuser kann man deutlich erkennen, unter welcher Herrschaft Estland gestanden hat, als das Bauwerk errichtet wurde. Die Schweden, Dänen und auch Deutschen sowie die Russen zur Zarenzeit prägten die Bauweise in Tallinn ganz enorm. Das waren natürlich beste Gründe, um die Altstadt von Tallinn in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufzunehmen.
Große Teile der ehemaligen Stadtmauer mitsamt einigen Wehrtürmen sind sehr gut erhalten, vieles wurde im Laufe der Jahre liebevoll restauriert, um die Bedeutung von Tallinn in der Geschichte als Festung in Erinnerung zu behalten. Noch begehrter ist die Stadtmauer wegen des wunderschönen Blicks auf die roten Ziegeldächer der Altstadt.
Tallinn ist für Estland der zentrale Dreh- und Angelpunkt. Hier laufen alle wirtschaftlichen, politischen und auch kulturellen Fäden zusammen. Etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes im Baltikum wohnt in Tallinn. Durch diese Bevölkerungsdichte kann man die Stadt auch zu Recht als europäische Metropole bezeichnen, obwohl Tallinn im Vergleich zu allen anderen europäischen Hauptstädten weitaus weniger bekannt ist. Das heißt jedoch nicht, dass Tallinn nicht einen Abstecher wert wäre, ganz im Gegenteil.
Obwohl die estnische Hauptstadt viele historische Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, ist Tallinn doch eine moderne Stadt. Wer viel Kultur erleben möchte, der ist hier absolut richtig, das kulturelle Angebot ist sehr vielfältig, zahlreiche Feste und Konzerte erwarten den interessierten Touristen. Natürlich wird das Angebot auch durch sehenswerte Museen und Kunstgalerien ergänzt. Auch ein Freilichtmuseum in Rocca al Mare gibt es zu besichtigen. Hier wurden Fundstücke aus der Bauernarchitektur des gesamten Landes zusammengetragen und ausgestellt. Die meisten dieser Attraktionen sind in der Altstadt zu finden. Wer einen eindrucksvollen Blick über die Dächer der Altstadt erhaschen will, der sollte den Domberg Toompea besichtigen. Hier bietet sich ein umfassender Panoramablick sowohl über die Altstadt als auch zu den Kuppeln der Alexander-Newskil-Kathedrale.
Aber auch außerhalb der Altstadt ist Tallinn nicht weniger attraktiv. Ein Schloss mit einem Schwanenteich inmitten eines barocken Parks mit Namen Kadriorg ist nur eine der vielen Attraktionen in Tallinn. Dieses Schloss beherbergt eine weitere Besonderheit, denn in einem Teil residiert der Präsident und in einem anderen Teil ist ein Kunstmuseum untergebracht.
Und wer nicht unbedingt an der Kultur interessiert ist, der kann auch einen Tag im wunderbaren Zoo von Tallinn verbringen. Zu besichtigen gibt es außerdem einen botanischen Garten, ein altes U-Boot und ein Eisbrecher warten ebenso auf interessierte Urlauber. Im Hafen von Tallinn unweit der Altstadt gelegen bietet sich die Möglichkeit, die großen Fähren hautnah zu erleben. Hier erlebt man einen Hauch von internationalem Flair.
Natürlich kommen in Tallinn auch die Nachtschwärmer auf ihre Kosten. Viele Restaurants und Straßencafés bieten eine interessante Abwechslung. In Tallinn verbindet sich auf ideale Weise der Charme der antiken Altstadt mit dem Flair der modernen Metropole.
Anmerkung: Zum einen wird Tallinn Europäische Kulturhauptstadt 2011, zum anderen möchte ich ihnen die Tourismus Info Homepage der Stadt Tallin als positives Beispiel nennen. Die Tourismus Info Homepage von Vilnius zum Vergleich ist davon Lichtjahre entfernt.
Städte in Estland
Tallinn – Wenn man sich in Tallinn befindet, dann weiß man sofort, was man viele Jahre versäumt hat. Direkt am Meer gelegen bietet Tallinn eine große Anzahl an historischen Bauwerken. Die Einflüsse der unterschiedlichen Herrscher, die über viele Jahre Estland besetzt hielten, sind unverkennbar zu beobachten.
In der Altstadt gibt es noch die historischen Kaufmannshäuser, die die unverkennbaren Zeichen der unterschiedlichen Herrscher tragen. Dies ist einer von vielen Gründen, die die UNESCO dazu veranlasste, die historische Altstadt von Tallin auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzen.
Tallinn ist allerdings nicht in der Zeit stehen geblieben. Das große kulturelle Angebot und ein aufregendes Nachtleben zieht jedes Jahr viele Tausend Touristen in ihren Bann. Kirchen, Museen, Kunstgalerien und Restaurants beherrschen das Stadtbild, und auch die im Sommer zahlreich stattfindenden Sängerfeste sind große Attraktionen.
Pärnu – Die kleine Hafenstadt im Südwesten von Estland gelegen ist mit Abstand der beliebteste Ferienort in Estland. Ein Fünftel der gesamten Stadtfläche wird von Grünflächen beherrscht. Pärnu nennt einen großen Yachthafen sein eigen. Mit einem drei Kilometer langen Sandstrand ist Pärnu das wichtigste Seebad. Dieser Sandstrand sorgte unter anderem dafür, dass der Ort zu einem touristischen Zentrum wurde. Auch hier ist es wieder die Altstadt, die eine besondere Faszination bietet. Von Wasser umgeben gibt es hier Kirchen und zahlreiche Bauten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zu bewundern.
Tartu – Die Universitätsstadt Tartu, ehemals Dorpat, ist zu einer wahren Studentenhochburg herangewachsen. Sie ist die zweitgrößte Stadt in Estland und als das Kultur- und Tourismuszentrum von Südestland bekannt. Architektonische Vielfalt, Sehenswürdigkeiten und viele Kulturevents sorgen für die Anziehungskraft, die jedes Jahr viele Touristen in ihren Bann zieht.
Narva – Die Stadt Narva im Nordosten von Estland wird nur durch den gleichnamigen Fluss von Russland getrennt. Sie ist die drittgrößte Stadt in Estland, aber aus touristischer Sicht von keinerlei Bedeutung. Natürlich gibt es auch hier einige sehenswerte Details, die aber nicht von allzu großer Bedeutung sind.
Haapsalu – Die Hafenstadt Haapsalu bietet als Attraktion eine alte Bischofsburg. Hier kann man auch den aus dem 13. Jahrhundert stammenden Dom besichtigen. Im Mittelalter auf einer Landzunge angelegt beherbergt die Altstadt heute viele Bauten aus dem 19. Jahrhundert.
Saaremaa – Saaremaa ist zwar keine Stadt, sondern vielmehr eine Insel, und zwar die größte von Estland und zudem eine unter etwa 1500. Hier erwähnt werden muss sie auf jeden Fall, denn wie eine Stadt auch hat Saaremaa viele Attraktionen zu bieten.
Die Landschaft ist einfach nur wunderschön, Dünen, Halbinseln und viele Buchten verzaubern die Urlauber ebenso wie die Wacholderheiden und die wunderbaren flachen Strandseen. Hochmoore mit großem Artenreichtum im Westen der Insel bieten einen idealen Brutplatz für unzählige Vogelarten. Um hier die unberührte Natur zu erhalten wurde der gesamte Westen der Insel unter Naturschutz gestellt.
Im Südosten der Insel befinden sich die Kraterseen von Kaali. Sie entstanden bei einem Meteoritenaufschlag und stehen ebenfalls unter Naturschutz. Zahlreiche mystische Sagen und Legenden ranken sich um diesen Ort. Auch die Hauptstadt Kuressaare hat eine attraktive Altstadt. Sie ist als Moorbad bekannt geworden und bietet außerdem eine gut erhaltene Bischofsburg.
Hiiumaa (Dagö) – Auch die zweitgrößte Insel von Estland soll hier noch erwähnt werden. Die Landschaft ist genauso attraktiv wie die Landschaft auf der Insel Saaremaa. Hier kann der Urlauber zusätzlich den Leuchtturm Köpu erleben. Dieser Leuchtturm befindet dich auf einer Erhebung der Insel. Auch hier ist wieder innerhalb der Architektur der Einfluss der früheren Besetzer und Kämpfe um die Vorherrschaft im Land deutlich erkennbar.
Sehenswürdigkeiten in Estland
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Estland im Überblick:
Die touristische Infrastruktur gerade in den größeren Städten ist in Estland sehr gut entwickelt. In der estnischen Hauptstadt Tallinn, in früheren Jahren hieß Tallinn übrigens Reval, gibt es aus touristischer Sicht vieles zu entdecken:
Die Altstadt von Tallinn zählt zum UNSCO-Weltkulturerbe und ist für viele Touristen ein wahrer Magnet, insbesondere für die finnischen Tagestouristen. Unzählige Kirchen sind hier zu finden, der sogenannte Domberg „Toompea“ und auch die Unterstadt sind von diesen Kirchen und mittelalterlichen Gebäuden geprägt worden. Sehenswert ist die Kathedrale der Jungfrau Maria, die Olaikirche, und auch die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale.
Auch das Rathaus, erbaut im 11. Jahrhundert, zieht viele Touristen in seinen Bann. Wer Interesse an der Besichtigung eines Klosters hat, der bekommt in Tallinn gleich zweifach die Gelegenheit dazu. Im Vorort Pirita liegt das Kloster St. Brigitta, und auch in der Innenstadt befindet sich ein Dominikanerkloster. Natürlich sind in Tallinn auch moderne Elemente zu finden, hierzu zählt der Fernsehturm, mit 314 m das höchste Gebäude des Landes. Die Architektur ist mittlerweile sehr neuzeitlich geworden, und um seinem Ruf als Reiseziel gerecht zu werden, rüstete Tallinn auch im Bereich vielfältiger Einkaufsmöglichkeiten und Übernachtungen auf. Kultur wird in Tallin ganz eindeutig sehr groß geschrieben. Universitäten, Bibliotheken, Ausstellungen und etliche Museen sorgen für eine breit gefächerte kulturelle Auswahl.
Zentral-östlich in Estland gelegen präsentiert sich die Stadt Tartu, ehemals Dorpat genannt. Tartu ist besonders für geschichtsinteressierte Urlauber von hoher Bedeutung. Das Universitätsgebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert, und auch Tatru hat viele Theater, Museen und natürlich auch Kirchen zu bieten. Diese Sehenswürdigkeiten in Tartu sollte jeder Tourist besucht haben.
Falls sie einen Urlaub mit viel Ruhe und Entspannung bevorzugen, sind Pärnu und Haapsalu besonders geeignete Terrains. Die beiden Orte sind in Estland wichtige Kurorte und Seebäder und auch bei den Einheimischen ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Pärnu und Haapsalu sind auch ein schöner Ausgangspunkt wenn man die vorgelagerten Inseln von Estland erleben möchte. Die Inseln bieten viel unberührte Landschaft, seltene Pflanzenarten und sind seit Jahren ein beliebtes Ziel bei Wanderern. Zu den beliebtesten Inseln zählen Saaremaa und Hiumaa.
Direkt am Finnischen Meerbusen gelegen befindet sich der Nationalpark Lahemaa, der bereits 1971 gegründet wurde und seinen Gästen gerne seine wunderschöne Landschaft präsentiert. Zwischen Tallinn und Narva bieten sich viele Möglichkeiten für Radfahrer und Wanderer, denn hier existieren viele unerschlossene Gebiete, die gute Möglichkeiten zur Erkundung des Landes bieten.
Anreise & Transport in Estland
Um Estland im Norden vom Baltikum zu erreichen kann man verschiedene Möglichkeiten nutzen. Die wohl bequemste Art der Anreise ist sicherlich, einen Flug zu nehmen. Aber auch mit dem Bus oder der Fähre ist Estland gut zu erreichen.
Anreise mit dem Flugzeug
Um Estland mittels eines Flugzeugs zu erreichen gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen kann mit einem direkten Flug viel Zeit gespart werden, passende Flugverbindungen gibt es von vielen deutschen Flughäfen aus. Die estnische Hauptstadt Tallinn wird bereits von Hamburg, München, Berlin und Frankfurt am Main direkt angeflogen. Ryanair fliegt ab dem 13. Dezember 2010 dreimal die Woche von Düsseldorf Weeze (montags, mittwochs und freitags) direkt nach Tallinn.
Die zweite Möglichkeit beinhaltet zunächst einen Flug nach Russland oder auch Skandinavien, um dann von dort die Weiterreise mit bestehenden Fähr- und Flugverbindungen nach Tallinn anzutreten.
Estland verfügt außer dem bereits erwähnten Flughafen in Tallinn über mehrere andere moderne Flughäfen im ganzen Land. Diese Flughäfen sind ebenfalls international erreichbar. Kuressaare (Saaremaa), Pärnu, Tartu und Kärdla (Hiiumaa), werden ebenfalls regelmäßig angeflogen. Im Winter ist das Angebot an Flügen nicht so breit gefächert wie im Sommer.
Anreise mit dem PKW
Die Anreise per Pkw ist natürlich auch möglich, aber insgesamt eine recht anstrengende Möglichkeit. Die einzigen Wahlmöglichkeiten sind hier verschiedene Transitstrecken entweder durch Russland oder über Polen, Litauen und Lettland.
Weitaus einfacher und natürlich auch entspannender ist die Anreise nach Estland mit der Fähre. Unter vielen anderen Fährverbindungen gibt es auch ganzjährige Fährverbindungen ab Helsinki nach Estland. Diese Anreisemöglichkeit wird im folgenden Punkt näher erläutert.
Anreise mit der Fähre
Leider bestehen keine direkten Fährverbindungen zwischen Städten in Deutschland und Estland, aber es ist problemlos möglich, ab Rostock oder auch Travemünde erst einmal nach Helsinki zu fahren. Von Helsinki aus geht es nahtlos weiter, hier nutzt man am besten eine der zahlreichen Verbindungen mit Fähren zwischen Helsinki und Tallinn.
Hier wird als Beispiel die Nordic Jet Line oder auch die Viking Line erwähnt. An Werktagen finden bis zu 25 Fahrten täglich statt. Wer Saaremaa oder auch irgendeine andere der schönen estnischen Ostseeinseln als Ziel hat, der kann vier mal in der Woche mittels Fähre von Rostock direkt nach Ventspils fahren. Nachdem man eine Nacht vor Ort verbracht hat, besteht im Sommer dreimal die Woche Anschluss für eine Fährfahrt nach Möntu auf Saaremaa.
Anreise per Bus
Eine weitere günstige Alternative ist die Anreise nach Estland mit dem Bus. Viermal in der Woche fahren Busunternehmen von unterschiedlichen Orten in ganz Deutschland aus über Berlin in die Stadt Riga und weiter nach Tallin.
Bus- und Zugverkehr im Inland
Alle möglichen Bahnverbindungen dieses dünnen Verkehrsnetzes starten ab der Hauptstadt Tallinn. Die wenigen vorhandenen Strecken im Nahverkehr rund um Tallinn werden regelmäßig im Ein- bis Zwei-Stundentakt befahren, die übrigen Linien nur zwischen einmal und viermal am Tag. Der Bus ist das häufiger genutzte Verkehrsmittel in Estland. In jeder größeren Stadt gibt es einen Busbahnhof, die passenden Fahrkartenschalter und natürlich auch Informationen zu den einzelnen Busverbindungen zwischen den Städten.
Estland
Estland liegt im östlichen Nordeuropa im Baltikum. Das Baltikum, bestehend aus den Ländern Estland, Lettland und Litauen, wird von den Europäern als ein Teil von Osteuropa bezeichnet. Allerdings ist es eher so, dass der geographische Mittelpunkt von Europa in der Nähe der litauischen Hauptstadt Vilnius liegt.
Hauptstadt: Tallinn
Amtssprache: Estnisch
Einwohner: 1.341.000
Fläche: 45.227 Quadratkilometer
Estland Währung: EUR
Autokennzeichen: EST
Telefon-Vorwahl: +372
Zeitzone: MEZ + 1 Stunde
Estland das Land der Gegensätze
Historische Bauten wechseln sich mit moderner Architektur ab. Städte wuchsen zu touristischen Hochburgen, und vor einer mittelalterlichen Kulisse läuft das geschäftige Treiben in modernen Großstädten ab. Während dessen gibt es außerhalb der Städte viele Wälder und unberührte Natur. Die Moorlandschaften sind wunderschön. Ein großer Teil von Estland ist dicht bewaldet, zusätzlich findet man viel landwirtschaftliche Nutzung.
Die Ostseeküste von Estland ist überwiegend flach, mit zahlreichen Inseln und unzählige Seen. Heute macht der Tourismus in Estland einen großen Teil der gesamten Wirtschaft des Landes aus, denn ein Urlaub an der Ostseeküste im Kurort Pärnu, oder eine Städtereise nach Tallinn sind sehr beliebt.
Die Hauptstadt von Estland, Tallinn, ist einer der mittelalterlichen Städte, die in ganz Europa am besten den Jahren trotzen konnte, und sehr gut erhalten geblieben ist. Eine sehr markante Sehenswürdigkeit ist hier die Estonia-Gedenkstätte. Im Gedenken an den Untergang der Fähre Estonia wurde hier eine Skulptur gestaltet und dieser Tragödie gewidmet. Weitere Sehenswürdigkeiten in Tallinn sind das sich am Stadtrand befindliche Schloss Katharinental, sowie natürlich die mittelalterliche Altstadt mit ihren Stadtmauern und Türmen, welche zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.
Ein Besuch der verschiedenen Städte des Landes (siehe Tartu, Narva und Kothla-Järve) ist immer lohnenswert, denn hier gibt es zahlreiche Museen, Baudenkmäler und wunderschöne Altstädte zu bewundern. Estland und das Baltikum wurde im Laufe der Geschichte von sehr vielen unterschiedlichen Nationen regiert, daher findet man deren Einfluss natürlich überall im Land, am meisten aber in der estländischen Küche.
Die Kultur in Estland ist, ähnlich auch wie die Kultur der anderen baltischen Staaten, eng mit der Musik verknüpft. In Estland spiegelt sich diese Musikverbundenheit in zahlreichen Chören wieder. Jedes Jahr finden zahlreiche Sing- und Liederfestivals statt, die einhergehen mit sehr aufwändig gearbeiteten Trachten. Ein Theater- oder Konzertbesuch sollten sie nicht versäumen.
Die estnische Sprache besitzt eine enge Verbundenheit mit der finnischen Sprache, aber interessanterweise gibt es keine Ähnlichkeiten zur lettischen oder litauischen Sprache. Unter der estnischen Bevölkerung ist rund ein Viertel von der Abstammung her russischsprachig.
Litauen unter sowjetischer Besatzung
Zu Beginn des 2. Weltkrieges brach die eigenständige Entwicklung von Litauen ab. In dem am 23. August 1939 unterzeichneten Molotov-Ribentrop-Pakt mit seinen Zusatzprotokollen, in denen die Sowjetunion und Deutschland Europa aufteilten, wurde Litauen zunächst der deutschen Einflusszone zugeschrieben. In einem weiteren Vertrag einen Monat später nach der Zerschlagung von Polen fiel Litauen an die Sowjetunion. Diese gab Litauen zwar Vilnius zurück, okkupierte das Land aber am 15. Juni 1940 mit dem Einmarsch von 150.000 Soldaten der Roten Armee.
1940-1941 wurde das Land sowjetisiert. Mit der Verstaatlichung von Grund und Boden, Fabriken und Banken wurden die wirtschaftlichen Grundlagen zerstört. Durch sowjetische Repression und Deportationen verlor Litauen rund 35.000 Menschen. Im Sommer 1941 besetzte Nazideutschland Litauen. Der Holocaust an die litauischen Juden begann, dem 200.000 litauische Juden zum Opfer fielen. Litauer wurden nach Deutschland deportiert. Im Sommer 1944 marschierten wieder die Sowjettruppen in Litauen ein.
Der Zeitraum zwischen 1944 und 1953 waren die Jahre des harten stalinistischen totalitären Regimes und des bewaffneten Widerstandes gegen die Sowjetmacht. Die Sowjetmacht zwang die Bauern in die Kolchosen, im Zuge der Massenrepressionen wurde rund eine Viertel Million litauischer Bewohner, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung oder ihrer sozialen Herkunft nach Sibirien, in Lager und Gefängnisse deportiert. In Widerstandskämpfen gegen die Sowjetmacht starben rund 20.000 Freiheitskämpfer.
Nach dem Tod von Stalin wurde das Regime gemäßigter, aber die Russifizierung wurde weiter fortgesetzt, die nationale Kultur unterdrückt und die katholische Kirche verfolgt. Eine der bekanntesten Protestaktionen gegen das Sowjetregime war die Selbstverbrennung von Romas Kalanta in Kaunas 1972. Diese Tat markiert den Beginn des antisowjetischen passiven Widerstandes. In den 70er Jahren gab es eine Untergrundpresse, die litauische Helsinki-Gruppe setzte sich für die Menschenrechte ein, die litauische Freiheitsliga erklärte die Unabhängigkeit zu ihrem Ziel. Die Veränderungen in der Sowjetunion stärkten auch die politischen Aktivitäten in Litauen.
1988 entstand die Bewegung „Sąjūdis“. Sie formulierte ein Programm für die Wiederherstellung der Unabhängigkeit. Bei Massenkundgebungen wurde 1989 der Ruf nach Freiheit laut. Am 23. August 1989 brachten die drei baltischen Republiken im Gedenken an den Molotov-Ribentrop-Pakt diesen Wunsch solidarisch mit einer Menschenkette zum Ausdruck. Rund 2 Millionen Menschen hielten sich gleichzeitig an den Händen gefasst und bildeten den „Baltischen Weg“ von Vilnius bis Tallinn.
Am 11. März 1990 erklärte Litauen als erstes der drei Baltischen Staaten und der Sowjetrepubliken überhaupt seine Unabhängigkeit. Am 13. Januar 1991 versuchte die Sowjetunion mit Waffengewalt Litauen von seinen Zielen abzubringen. 14 Personen kamen im Widerstand gegen Sowjettruppen ums Leben, aber die Staatlichkeit Litauens wurde bewahrt.
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