Jonava
Jonava liegt fast im Zentrum von Litauen, im Bezirk Kaunas an den Seiten vom Fluss Neris. Der Name der Stadt stammt vom Gutsbesitzer Kosakovskis, dem wurde es im Jahre 1750 erlaubt die Stadt „Jonas“ zu gründen. Schon früh begann ein reger Handel mit verschiedenen Waren. 1812 wurde die Stadt durch den Krieg zwischen Frankreich und Russland stark in Mitleidenschaft gezogen.
Jonava ist ein wichtiges Industriezentrum, vorwiegend Unternehmen aus dem Transportwesen, der Logistik und Chemie haben sich hier niedergelassen. Die Via Baltica liegt in der Nähe und die Strecke Kaunas – Daugavpils (Lettland) führt direkt durch Jonava. Bahnverkehr geht in den Richtungen Klaipeda, Vilnius und Kaunas. Man ist bemüht, für Unternehmen die sich in der Region ansiedeln möchten, gute Geschäftsbedingungen zu erreichen.
Jonava verfügt über viele Parks- und Grünanlagen, die vielen Teiche zwischen den Wohngebieten sind ein Wahrzeichen der Stadt. Jonava ist Schauplatz eines großen und traditionsreichen Mittsommerfestes (Sommersonnenwende 23. Juni auf 24. Juni), den ganzen Tag werden alle Jonas und Janina (Johannes und Johanna) beglückwünscht. Sehenswert sind: das Regionalmuseum, die St. Jakob Kirche, die Kirche der Heiligen Anna, die vier Steinmonumente in der Innenstadt und das Dorf Šveicarija (Schweiz) wo sich das Zentrum der traditionellen Volkskunst und des Handwerks befindet.
Anreise und Transport in Lettland
Mit dem Flugzeug nach Lettland: Billigflüge nach Riga gibt es von den meisten deutschen Flughäfen aus. Die Billiglinien haben Lettland als Reiseziel entdeckt und bieten zu bestimmten Zeiten zahlreiche Billigflüge nach Lettland an. Vom Flughafen Riga aus sind es ca. 13 Kilometer bis in die Innenstadt. Wer keinen Mietwagen direkt am Flughafen in Empfang nimmt, kann den Bus ins Zentrum benutzen, der alle 10-30 Minuten fährt und für den Weg knapp 20 Minuten braucht.
Mit dem Zug: Die einzige tägliche Zugverbindung von Deutschland aus führt von Berlin über Warschau nach Lettland. Außerdem gibt es einen Nachtzug über Minsk nach Riga. Hierfür ist allerdings für deutsche Staatsbürger ein belarussisches Transitvisum erforderlich! Dies kann man sich bei Pauschalreisen über ein Reisebüro besorgen lassen. Das Visum kostet aber zwischen 30 und 115 Euro pro Fahrt (also das doppelte, wenn man die selbe Strecke wieder zurück fährt!) und muss mindestens 10 Tage vor Reiseantritt beantragt werden. Es empfiehlt sich daher die visumfreie Tages-Strecke über Warschau. Das Eisenbahnnetz in Lettland ist gut, die Züge allerdings sehr alt und manchmal in etwas heruntergekommenem Zustand. Dafür sind die Preise für Fahrten innerhalb von Lettland und in die anderen Baltikum-Länder sehr günstig.
Mit dem Auto: Aus den Nachbarländern Estland, Litauen, Russland und Weissrussland erreicht man Lettland auf gut ausgebauten Hauptstraßen mit dem Auto. Von Deutschland aus fährt man am besten über die Via Baltica (E67). Diese verbindet Deutschland mit Finnland und führt rund 1.500 Kilometer durch Polen und die Baltischen Staaten, vorbei an der Bernsteinküste und schließlich nach Tallin am Finnischen Meerbusen. Zwischen Polen und Litauen gibt es zwei Grenzposten: Kalvarija und etwas weiter südlich Lazdijai. Wer sich für die Landschaft und Natur von Lettland interessiert und darüber hinaus keine Lust auf Wartezeiten in LKW-Kolonnen hat, sollte unbedingt den südlichen Grenzübergang Lazdijai nutzen, denn dieser liegt idyllischer als der nördliche und ist außerdem für den Schwerlastverkehr gesperrt.
Ganz wichtig:
Das Fahrzeug muss technisch absolut einwandfrei sein, denn wer auf der Via Baltica mit Defekten erwischt wird, zahlt hohe Bußgelder! In manchen Fällen, insbesondere bei Reisebussen, Wohnmobilen und Gespannen mit Wohnwagen, kann sogar die Weiterfahrt verboten werden. Wer nicht im eigenen Auto unterwegs ist, sondern sich von Bekannten oder der Familie einen Wagen leiht, braucht eine schriftliche und notariell beglaubigte Vollmacht, die bestätigt, dass das Auto nicht etwa gestohlen, sondern rechtmäßig und mit dem Wissen des Eigentümers ausgeliehen wurde. Auch der Nachweis einer bestehenden Haftpflichtversicherung für das Fahrzeug muss mitgeführt werden. Im Zweifelsfall unbedingt vor Abreise in der Konsularischen Abteilung des Außenministeriums nachfragen. Auch der ADAC oder der Automotorverein Lettland helfen weiter.
Mit dem Schiff: Lettland blickt auf eine Jahrhunderte alte Seefahrer-Tradition zurück. Bis heute haben die Häfen nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt und sind immer noch das Tor zur Welt für Lettland. Ganzjährig kann man von Deutschland aus mit der Fähre nach Lettland fahren. Das ist praktisch, wenn man vor Ort nicht auf das eigene Auto verzichten will. Von Rostock, Lübeck und Travemünde führen Verbindungen nach Ventspils. Außerdem gibt es eine Fähre von Lübeck nach Riga und von Travemünde nach Liepaja. Die Überfahrt dauert zwischen 20 und 32 Stunden und kann sich je nach Wetter auch deutlich verlängern. Die Fähren ins Baltikum sind übrigens oft lange im Voraus ausgebucht, man sollte also rechtzeitig seine Tickets reservieren!
Übrigens führt durch Lettland auch der weltberühmte „Europa-Radweg“. Das Land lässt sich dank der weitverzweigten verkehrsarmen Landstraßen mit dem Fahrrad ideal erkunden! Man sollte sich allerdings darauf einstellen, das die Straßen und Wege in teilweise übelstem Zustand sind und manchmal plötzlich im Nichts enden. Eine Radtour in Lettland ist also immer auch mit ein wenig Abenteuer verbunden.