Warschau

Warschau (Warszawa) ist mit 1,7 Millionen. Einwohnern nicht nur die größte Stadt, sondern gleichzeitig das Zentrum des zweitgrößten Ballungsgebiets von Polen mit 2,4 Mio. Einwohnern.

Als Hauptstadt ist Warschau politisches und kulturelles Zentrum des Landes. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Ende des 2. Weltkrieges wuchs die Industrieregion von Warschau kontinuierlich an. Durch ihren starken Ausbau erlangte die Hauptstadt von Polen eine überragende wirtschaftliche Bedeutung.

Wie für viele anderen Wirtschaftzentren war die Lage der polnischen Großstadt an einem Fluss von immenser Bedeutung für die Entwicklung in der Vergangenheit. Da die Weichsel schiffbar ist konnte ein Binnenhafen als Transport- und Umschlagsplatz für Güter entstehen. Warschau ist nicht nur für die Industrie der Verkehrsmittelpunkt des Landes, sondern insbesondere auch für den Personenverkehr und damit auch für den Tourismus. Die wichtigsten Eisenbahnlinien und Straßen sowie internationalen Fluglinien laufen hier zusammen. Warschau ist heute eine moderne, lebhafte Stadt, die Millionen von Touristen anzieht.

Warschau als kulturelle Hauptstadt des Landes, verfügt über 34 Theater, über 50 Museen, über 300 Bibliotheken, zwei Opernhäuser, eine Philharmonie sowie um die 50 Kunstgalerien. Täglich kann man hier viele Konzerte unterschiedlichster Musikrichtungen bestaunen, und Festivals und andere kulturelle Events genießen.

Wer neben den kulturellen Erlebnissen seine Erholung eher sportlich gestalten möchte, findet in Warschau hunderte Sportzentren, Schwimmbäder, Tennisplätze und andere Einrichtungen. Viele davon in jüngster Zeit entstanden. Auch ein olympisches Schwimmbad ist im Sportklub Warszawianka gebaut worden Für Wintersportler gibt es die modernisierte Eishalle Torwar und eine professionelle, öffentliche Skianlage im Szczesliwicki-Park. Für Pferdeliebhaber ist die Rennbahn in Sluzewiec beliebter Anziehungspunkt. Wasserratten finden gute Bedingungen für Wassersport am Zegrzyski-Stausee in der Nähe von Warschau.

Krakau

Krakau, die frühere Hauptstadt von Polen und Kulturhauptstadt 2000 hat 750.000 Einwohner und ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in Südpolen.

Geschichte von Krakau
Die Stadt wird erstmals namentlich mit dem im Jahr 1000 gegründeten Bistum Krakau erwähnt. Zuvor existierte an gleicher Stelle wohl bereits ab dem 7. Jahrhundert eine Festung. Im Südosten von Polen an der Weichsel gelegen, war sie vom 14. bis Anfang des 17. Jahrhunderts die Hauptstadt von Polen und die Krönungsstadt der polnischen Könige, die hier auch ihre letzte Ruhe fanden. Der Wawel, ein Hügel an der Weichsel mit Königsschloss und Kathedrale, ist heute noch das Wahrzeichen Krakaus.

Ab dem 11. Jahrhundert bis 1795 wurden die polnischen Krönungsinsignien auf dem Wawel verwahrt. Als erste polnische und zweite Universität in Mitteleuropa wurde 1364 die Krakauer Akademie, die heutige Jagiellonen Universität, gegründet. Hier studierten schon Nicolaus Copernicus und der spätere Papst Johannes Paul II. Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte Krakau eine wirtschaftliche und zugleich künstlerische Blütezeit. Bedeutende Künstler arbeiteten für oder in Krakau: so zum Beispiel Hans Dürer und Veit Stoß, der den weltberühmten Altar der Marienkirche schuf.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Krakau zum Zentrum des polnischen Museumswesens mit einer bunten Künstlerelite. Unzerstört blieb die Stadt im Zweiten Weltkrieg weil sich das nationalsozialistische „Gouvernement Polen“ auf dem Wawel seinen Sitz eingerichtet hatte.

Krakau ist ein großer Industriestandort, der viertgrößte Polens. neben der Hüttenindustrie findet man heute hauptsächlich auch pharmazeutische Hersteller, Elektroindustrie und Tabakindustrie. Krakau ist aber auch Finanz- und touristisches Zentrum. Vor allem aber ist es nach wie vor die „heimliche Hauptstadt“ von Polen und seit dem Mittelalter Geistes- und Handelszentrum in Europa.

Sehenswürdigkeiten von Krakau
Vom großen, mittelalterlichen Markt aus führen elf Straßen in die Altstadt von Krakau mit ihren Bürgerhäusern aus vielen Epochen. Hier kann man etliche Museen und andere Sehenswürdigkeiten bewundern.

Neben der mittelalterlichen Befestigungsanlage findet man hier das Universitätsgebäude „Collegium Maius“ sowie die Franziskaner-kirche mit Jugendstil-Wandmalereien und –fenstern. Auch Krakaus erste barocke Kirche St. Peter und Paul kann man besichtigen. Zwischendrin ruht man sich in einem der vielen stilvollen und traditionsbewussten Cafes und Restaurants aus, die oft in Kellergewölben zu finden sind und sowohl für den eiligen Gast als auch für den Genießer etwas zu bieten haben.

Die dreischiffige, gotische Kathedrale wurde zwischen 1320 und 1364 errichtet und ist umgeben von einer Steinmauer mit drei Pforten aus dem Frühbarock sowie mehreren, kleinen Gebäuden wie zum Beispiel die Sigismund-Kapelle (Kaplica Zygmuntowska), ein Renaissancebau mit einer goldenen Kuppel. Die Kathedrale ist so etwas wie ein Nationalheiligtum für die Polen. Hier wurden seit 1320 fast alle polnischen Herrscher gekrönt und später auch begraben. Gleichzeitig ist sie die Kathedrale auch Bischofssitz. Karol Wojtyla war hier Bischof, bevor er zum Papst gewählt wurde.

Lublin

Lublin mit rund 380.000 Einwohnern gehört zu den zehn größten Städten in Polen und ist die größte polnische Stadt östlich der Weichsel. Lublin liegt auf der Hochebene Wyzyna Lubelska, auf mehreren Hügeln im Tal des Flusses Bystrzyca.

Durch seine Position wurde Lublin bereits im Mittelalter zu einem wichtigen Kreuzpunkt für Handelswege von Osten nach Westen und von Norden nach Süden. Es war Treffpunkt vieler Kulturen und Religionen. Bis zur Vernichtung durch die Nazis war Lublin ein bedeutendes Zentrum der jüdischen Kultur, es wurde auch das „jüdische Oxford“ genannt. Zur groben Orientierung: Bis zur ukrainischen Grenze sind es weniger als 100 km, bis Warschau 170 km und bis zur deutschen Grenze 670 km.

Geschichte von Lublin
Lublin ist eine der ältesten Städte in Polen, die nach archäologischen Funden zu urteilen bereits im 6. Jahrhundert erste frühmittelalterliche Siedlungen auf dem Hügel Czwartek aufweist. Nach der Christianisierung Polens im Jahre 966 wurde Ende des 10. Jahrhunderts die St. Nikolai-Kirche gebaut. Der Name der Stadt erscheint in schriftlichen Urkunden im 12. Jahrhundert.
Einerseits war Lublin in Bezug auf seine zentrale Lage sicherlich wirtschaftlich und kulturell in besonderem Maße begünstigt, allerdings kam es aufgrund seiner besonderen geographischen Lage zu vielen Grenzkonflikten.
Im 13. Jahrhundert drangen in das Gebiet unterschiedliche Stämme und Völker ein, u.a. Litauer, Russen und Tataren. Der polnische König Wladyslaw Jagiello erklärte die Stadt zu einem königlichen Hauptzentren. Durch umfangreiche königliche Privilegien erblühten Handwerk und Handel. Aus ganz Europa, aus östlichen Ländern und sogar aus Asien strömten die Menschen auf die Lubliner Jahrmärkte. Auch außerhalb der Stadtmauern entstanden neue Siedlungen mit neuen Kirchen, Klöstern und Häusern im gotischen Stil gebaut. Die friedlich nebeneinander lebenden Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft begünstigte ein reiches Kulturerbe. Im 16. Jahrhundert entstand um die Burg herum ein großes jüdisches Viertel.

Sehenswürdigkeiten in Lublin
Lublin befindet sich in einer regen Phase des Wiederaufbaus. Alte Häuser in der Altstadt werden grundlegend renoviert und saniert. Auch wenn noch nicht alles wieder hergestellt ist, so kann der Besucher jetzt schon erkennen, wie schön die Stadt einmal war und sicherlich nach und nach auch wieder wird.

Die Burg Lublin liegt direkt im Zentrum der Stadt. An ihrer Stelle wurde einst (10./11. Jahrhundert) eine hölzerne Wehrburg errichtet. Die jetzige Burg wird im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Nach umfassenden Umbauten im den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts beherbergt sie heute das Bezirksmuseum.

Ebenfalls in der Innenstadt befindet sich das Schloss aus der Zeit der Jagiellonen. Es ist mit Sicherheit eine der größten Touristenattraktionen Lublins. Von großer kunsthistorischer Bedeutung ist die königliche Kapelle auf dem Schloss, in der alte byzantinische und altrussische Malereien aus Zeiten der Jagiellonen zu sehen sind.

Auf einem Spaziergang gelangt man zu den Stadttoren. Das Krakauer Tor ist Teil der Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert. In ihrem Turm befindet sich das Museum für Stadtgeschichte. Zwischen dem Grodzka-Tor und dem Schloss befand sich bis 1942 ein jüdisches Viertel

Die Altstadt von Lublin mit ihren verwinkelten mittelalterlichen Gassen sowie der Marktplatz mit Bürgerhäusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert laden zum Bummeln und Entdecken ein. Ringsum gibt es zahlreiche Cafés. Das Alte Rathaus, im 18. Jahrhundert im klassizistischen Stil umgebaut, weist ursprüngliche gotische Merkmale auf.

Lublin war einst wichtigstes Zentrum jüdischen Lebens in Polen. Ein Denkmal auf dem Platz der Getto-Opfer, Plac Ofiar Getta, erinnert an die während der Nazizeit ermordeten Juden. Der ebenfalls von ihnen zerstörte jüdische Friedhof wurde restauriert. Im Mausoleum wird eine Ausstellung zur Geschichte der Lubliner Juden gezeigt. Als einzige von ehemals 38 Synagogen überstand das Gebäude die Nazizeit und beherbergt heute ein Museum.

Natur & Klima von Polen

Das Gebiet von Polen besteht aus fünf geografischen Räumen. Im Nordwesten befindet sich die Ostseeküste, die durch zahlreiche Nehrungen, Binnengewässer und Dünen gekennzeichnet ist. Die weitgehend gerade verlaufende Küstenlinie wird durch das Stettiner Haff und das Frische Haff sowie die Pucker Bucht unterbrochen.

Im Norden und der Mitte von Polen liegen zahlreiche Gewässer in einer hügeligen Moränenlandschaft. Südlich des Tieflandes liegen die durch die Urstromtäler der großen Flüsse geprägten Landschaften Schlesiens und Masowiens. Südlich davon befinden sich die polnischen Mittelgebirge, der Krakauer-Tschenstochauer Jura, das Heiligkreuzgebirge, die Beskiden, die Waldkarpaten und die Sudeten. Die höchste Erhebung, die Tatra, ist ein geologisch sehr vielseitiges Hochgebirge. Die längsten Flüsse in Polen sind Weichsel, Oder, Warthe und Bug.

Die polnische Ostseeküste ist über 500 Kilometer lang und erstreckt sich von Swinemünde auf den Inseln Usedom und Wolin im Westen bis nach Krynica Morska im Osten. Das Klima ist gemäßigt und wird von Westen nach Osten und Südosten zunehmend kontinentaler. Die Sommer sind allgemein mäßig warm bis warm mit Mitteltemperaturen um 19 °C; die Winter sind kalt. Niederschlag fällt das ganze Jahr über, wobei der Winter insbesondere im Osten trockener als der Sommer ist.

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