Brest
Brest hat annähernd 300.000 Einwohner. Die Stadt gilt als Fenster zum Westen für die weißrussische Bevölkerung. Brest befindet sich direkt an der Grenze zu Polen und ist damit auch der wichtigste Grenzübergang zwischen Polen und Weissrussland. Der Bug, ein Fluss der sogar durch ein literarisches Werk berühmt wurde (“Der stille Bug”) schlängelt sich an der Stadt vorbei.
Urkundlich erwähnt wurde Brest schon im 11. Jahrhundert. Jedoch dauerte es eine ganze Weile bis der Ort Bedeutung erlangte. Einige der Holzgebäude aus der Frühzeit sind jedoch immer noch zu besichtigen. Brest gehörte jahrhundertelang zu Litauen bis es im 18. Jahrhundert schließlich zu Russland kam. Da Brest die Westgrenze des russischen Staatsgebiet war sollte eine Festung die Stadt schützen.
Nach dem berühmten Frieden von Brest-Litowsk, am Ende des Ersten Weltkriegs, gehörte Brest zunächst wieder zu Polen. Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt durch ihre Lage hart umkämpft. Vielen Juden, welche in Brest lebten, erlitten das Schicksal der Ghettoisierung und späteren Ermordung. Nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich Brest relativ schnell. Die Stadt ist weiterhin Eisenbahnknotenpunkt und eine der bekanntesten Städte von Weißrussland.
Sehenswürdigkeiten in Brest
Wer in Brest einen Urlaub verbringt, darf sich auf keinen Fall die Festung der Stadt entgehen lassen. Diese hat wahrlich monumentale Ausmaße und beeindruckt durch ihr bloßes Aussehen schon unglaublich.
Aber Brest hat auch eine Weltnaturerbestätte der UNESCO zu bieten: Belaweschskaja Puschtscha, ein Nationalpark. Bekannter ist er unter seinem polnischen Namen Bialowieza. Hier leben noch Wisente, Bären und Wölfe. Der Nationalpark ist eines der unberührtesten Naturgebiete in Europa.
Interessant sind die vielen Kirchen der Stadt. Beseonders zu nennen ist die katholische Heilig-Geist-Kirche, die im 19. Jahrhundert erbaut wurde, und wo sich heute auch das Heimatmuseum von Brest befindet. Zu ihr gesellen sich zahlreiche russisch-orthodoxe Kirchen. Zu den schönsten zählt die Heilige Auferstehungskirche, die einen beeindruckenden Baustil vorzuweisen hat. Hier spiegeln sich alle Merkmale der russischen Bauweise wider.
Unter den Mussen der Stadt ist vielleicht für den ausländischen Touristen das Museum der Stadt Brest am interessantesten, aber auch das archäologische Museum ist sehr zu empfehlen.
Hrodna
Die Stadt Hrodna befindet sich im Nordwesten von Weissrussland – entgegengesetzt der meisten anderen Großstädte des Landes. Die Memel durchfließt das Stadtgebiet. “Von der Maas bis an die Memel” hieß es früher im “Deutschlandlied” – bis dahin erstrecke sich das Staatsgebiet. Die Region um Hrodna wäre also gerade die Grenze gewesen. Hrodna hat etwa 320 000 Einwohner. Die Grenzen zu Polen und Litauen sind ganz nah, so dass es nicht verwundert, dass in Hrodna auch eine große polnische Minderheit lebt. Auch hat Hrodna ohnehin mit Breslau eine polnische Partnerstadt.
Im Jahr 1128 wurde Hrodna erstmals in einer Urkunde erwähnt. 1391 wurden Hrodna die Stadtrechte verliehen. In dieser Zeit enstanden unter Fürst Vytautas die Pfarrkirche und zwei Schlösser. Diese können noch heute von Reisenden bewundert werden.
Nach der Schlacht bei Tannenberg im Jahre 1410 begann eine Blütezeit für Hrodna. Unglaublich schnell entwickelte sich die Stadt zu einem Handelszentrum. Auch die Religion spielte eine wichtige Rolle. Die Stadt wurde in dieser Zeit von einem katholischen und orthodoxen Bürgermeister regiert und erwies sich dadurch als sehr fortschrittlich.
Danach fiel Hrodna unter der Herrschaft der Jagiellonen und der schwedischen Vasa. In dieser Zeit wurde Hrodna reich, konnte einige prächtige Renaissance-Gebäude errichten. Auch eine berühmte russische Jesuiten Schule entstand in dieser Zeit.
Im 18. Jahrhundert ging es bergab mit der Stadt Hrodna. 1705 wurden die Russen von den Schweden geschlagen. Danach folgten einige unruhige Jahre, in denen Hrodna jedoch Sitz der polnischen Regierung war. Danach kam Hrodna unter die Herrschaft von Russland, bis Napoleon zeitweilig die Stadt eroberte. Bald regierten wieder die Russen. Doch nun spürte Hrodna eine deutliche Unterdrückung durch sie. Die Russen verboten ab etwa 1830 die römisch-katholische Kirche von Hrodna, aber auch die polnische Sprache, die von zahllosen Menschen gesprochen wurde.
Dass jedoch immer wieder Aufstände der polnischen Minderheit stattfanden, war selbstverständlich. Trotzdem erlebte Hrodna zu diesem Zeitpunkt wieder eine Blütezeit, denn die Eisenbahn führte durch die Stadt und ließ so auch die Industrie wachsen.
Im Ersten Weltkrieg wurde Hrodna von den Deutschen besetzt, kam danach an Polen. In der Stadt lebten viele Juden und Polen. Das Leben blühte in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, ein berühmtes Schauspielhaus entstand, ein Zoo erfreute die Kinder. Umso tragischer war der Zweite Weltkrieg: 50 % der Gebäude wurden beim Einmarsch der Deutschen vernichtet. Viel schlimmer noch: Die Juden von Hrodna wurden in zwei Ghettos gebracht und dort zu Tausenden ermordet.
Heute ist Hrodna eine Industriestadt. Gegenwärtig soll dort das erste Kernkraftwerk von Weißrussland erbaut werden.
Sehenswürdigkeiten in Hrodna
Für Touristen ist vor allem die Altstadt sehenswert. Dort befindet sich auch die St. Boris u. Gleb Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Beide sollen in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen werden.
Zudem ist das Alte und Neue Schloss ein Ziel vieler Urlauber. Beide sind sehr interessant und spiegeln den Baustil ihrer Epochen wider. Wie in Wizebsk besitzt auch Hrodna einen 254 Meter hohen Sendeturm, der dafür sorgt, dass alle Nachrichten übertragen werden.
Wizebsk
Wizebsk, auch unter dem Namen Witebsk bekannt, ist eine der großen weißrussischen Städte. Etwa 350.000 Einwohner leben in Wizebsk im Nordosten von Weissrussland. Nicht sehr weit entfernt befinden sich die Grenzen zu Litauen und zu Russland. Die Stadt wird umschlossen von der gleichnamigen Oblast, welche den gesamten Nordosten Weißrusslands einnimmt. Ein Flusshafen am Fluss Dwina macht Wizebsk auch für Industrie und Handel interessant. Durch diese Tatsache konnte sich Wizebsk in den letzten Jahrzehten enorm weiter entwickeln.
Im Jahre 947 gründete Großfürstin Olga von Kiew Wizebsk, das 1021 erstmal urkundlich erwähnt wurde. Danach entwickelte sich der Ort zur Festung gegen die Angriffe der Feinde, die zu diesem Zeitpunkt vor allem aus der Mongolei kamen. In dieser Zeit wurde Wizebsk wie viele andere weißrussische Städte aber auch zu einem bedeutenden Handelszentrum.
Das späte Mittelalter brachte Wizebsk besonders durch seinen Anschluss an die Dwina die Möglichkeit, auch mit der Hanse zu verhandeln. Zudem siedelten sich viele Handwerker an, welche den Waren aus Wizebsk große Bedeutung gaben. Später gehörte Wizebsk zu Litauen und zu Polen. Immer wieder überzogen Kriege das Land und damit auch durch die Stadt Wizebsk.
Während der ersten polnischen Teilung kam Wizebsk 1772 an Russland. Auch Napoleon Bonaparte belagerte Wizebsk und setzte diese dabei in Brand. Doch Wizebsk konnte sich wieder erholen und wurde im 19. Jahrhundert nicht nur wieder aufgebaut, sondern auch zu einem bedeutenden Industriegebiet in Weißrussland. Als die Eisenbahn sich auch in Weißrussland etablierte wurde Wizebsk zum Knotenpunkt und erhielt einen der ersten Bahnhöfe.
Viele Künstler lebten Anfang des 20. Jahrhundert in Wizebsk. Zum Beispiel arbeitet dort Marc Chagall, aber auch El Lissitzky und Kasimir Malewitsch. Sie ließen Avangarde Bewegung und Moderne im Ort einziehen. Immer noch lebten in Wizebsk viele Juden, sie bildeten mit 45 % den größten Teil der Einwohner. Auch deshalb wurde Wizebsk im Zweiten Weltkrieg fast vollständig ausgelöscht. Etwa die Hälfte der jüdischen Einwohner musste sterben.
Letztendlich konnte die Rote Armee Wizebsk zurück erobern. Doch die Stadt war eine andere geworden. Auch wenn nun ihr erneuter Aufstieg begann. Wie in vielen weißrussischen Orten wurden die Straßen erneuert, neue Gebäude wurden erbaut. Die Industrie kam nach und nach zur Blüte und gelangte zu ihrem heutigen wichtigen Status innerhalb des Landes.
Zu den Sehenswürdigkeiten in Wizebsk zeugen einige sehr schöne Gebäude, welche der Urlauber heute bewundern kann. Zu ihnen gehört zum Beispiel das Sommerhaus des Malers Ilja Repin, die Repin Datscha, die sehr schön idyllisch liegt. Hier entstanden viele Gemälde des bekannten russischen Künstlers. Das Rathaus von Wizebsk ist ein prächtiges Gebäude, geschichtlich interessanter sind jedoch die beiden bekanntesten Kirchen der Stadt. Das ist zum einen die Maria-Verkündigungs-Kirche, die aus dem 12. Jahrhundert stammt und zu den ältesten Gebäuden von Wizebsk zählt. Im 18. Jahrhundert entstand die Kasan Kirche, die auch einen Besuch wert ist. Ein bekanntes Bauwerk ist auch der 245 Meter hohe Sendemast, der immer noch funktionstüchtig als Antennenmast fungiert.
Interessant ist im Sommer vor allem das internationale Kulturfestival “Slawischer Basar”, das seit 1992 in jedem Jahr stattfindet und Gruppen aus Russland und vielen weiteren Ländern der GUS anzieht. Wizebsk hat sich mittlerweile zu einer Kulturstadt und wirtschaftlich bedeutendem Regionalzentrum in Weißrussland gemausert.
Mahiljou
Fast 400.000 Einwohner leben in der Stadt Mahiljou in Weissrussland. Mahiljou befindet sich im Osten des weißrussischen Staatsgebiets. Nicht weit entfernt liegt die Grenze zu Russland. Einer der längsten und bedeutendsten Flüsse des weiten russischen Gebiets durchfließt Mahiljou: der Dnepr.
Schon im Jahre 1267 wurde Mahiljou zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Zweck der Errichtung einer Siedlung und Befestigung war die Verteidigung gegen die mongolischen Invasoren, welche in dieser Zeit über Russland fegten. Mahiljou kam wie viele heute weißrussische Städte – so auch die Hauptstadt Minsk – im 14. Jahrhundert zum litauischen Großfürstentum. Doch in dieser Zeit gelangte auch der Handel in Weißrussland zu einer Blüte. Nicht nur Minsk war ein bedeutendes Handelszentrum, auch Mahiljou spielte im Asienhandel sowie in den Beziehungen zum europäischen Kontinent eine wichtige Rolle.
Im 14. Jahrhundert gehörte Mahiljou zu Litauen und war ein bedeutendes Handelszentrum in der Region. Am 12. August 1569 beschlossen Polen und Litauen im Vertrag von Lublin die Vereinigung der beiden Länder. Mahiljou wurde Teil des neu gegründeten Staates.
1577 erhielt Mahiljou endlich auch das Stadtrecht. Doch immer wieder wurde Weißrussland von Kämpfen und Kriegen überrannt. 1580 wurde Mahiljou stark zerstört, als der Livländische Krieg die Stadt überrannte. Viele der einst so schönen Handelhäuser von Mahiljou wurden niedergebrannt. Auch der Große Nordische Krieg sollte nur etwa 100 Jahre später erneut die Stadt zerstören. Diesmal war der Sturm der Truppen noch weitaus verheerender. Fast wurde Mahiljou vollständig zerstört.
1772 fiel Mahiljou wie die meisten weißrussischen Städte an Russland. 1783 wurde in Mahiljou eine Erzdiozöse der römisch-katholischen Kirche errichtet. Das spiegelt den großen Einfluss wider, den hier nicht die russisch-orthodoxe, sondern die westliche katholische Kirche hatte.
Eine bedeutende Wende geschah während des Zweiten Weltkriegs: Am 26. Juli 1941 eroberte die deutsche Wehrmacht die Mahiljou. Fortan wurde die Stadt von den Besatzern Mogilew genannt. Durch den fanatischen Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) Erich von dem Bach-Zelewski geschah eine der größten Katastrophen des Krieges.
Jüdische Frauen, Männer und Kinder wurden massenhaft in der Stadt erschossen. Gerade in der Umgebung von Mahiljou und vielen weiteren ukrainischen und weißrussischen Städten lebten viele Juden, die zum Teil den Großteil der Bevölkerung ausmachten. Der Mord von Mahiljou war ein Massaker sondergleichen.
Insgesamt wurden über 6.000 Juden ermordet. Selbst in der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs stellt dieses Massaker eine besondere Grausamkeit dar. In der Umgebung von Mahiljou wurden außerdem Vernichtungslager errichtet. Es wurde sogar geplant in Mahiljou selbst ein großes Vernichtungslager zu bauen. Dieser Plan wurde später fallen gelassen, stattdessen entstand Auschwitz. Doch trotzdem war die Vernichtung von Mahiljou fast beispiellos. Die jüdische Bevölkerung wurde fast vollständig vernichtet.
Im Jahre 1944 eroberte die Rote Armee Mahiljou zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann für Mahiljou ein Wiederaufstieg. Die Stadt wurde saniert, viele Gebäude im neuen, sowjetischen Stil wiederaufgebaut. Danach entwickelte sich Mahilou wie viele andere weißrussische Städte zu einem wichtigen Eisenbahn- und Verkehrsknotenpunkt. Zusätzlich erlebte die Industrie einen Aufstieg.
Die Landwirtschaftliche Hochschule von Mahiljou wurde ebenfalls sehr berühmt. Nicht erst seit dort Weißrusslands Präsident Lukaschenko studierte, galt diese als exzellente Bildungsanstalt. Mahiljou insgesamt erlangte einen Ruf als bedeutende Schulstadt.
Das Stadtbild von Mahiljou wird heute hauptsächlich von den Bauwerken im sowjetischen Stil geprägt. Wer sich für die russische, moderne Architektur interessiert wird in der Stadt viele interessante Orte finden. Doch auch die Mahnmale des Massakers im Zweiten Weltkrieg gehören zu den Orten, die ein Reisender der Stadt sehen muss. Sie mahnen auch heute noch deutlich, dass solch ein Krieg nie mehr passieren darf und plädieren für den Frieden in der Welt.
Homel
Homel (Homyel) ist mit 500.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Weissrussland im Südosten des Landes. Der Fluss Sosch führt durch das Stadtgebiet, das eine Fläche von 113 Quadratkilometern umfasst. Nahe bei Homel befindet sich die Grenze zur Ukraine.
Homel befindet sich in der Dnjepr Tiefebene, einer Region, die geprägt wurde durch die Jahrmillionen lange unterschiedliche Beeinflussung durch verschiedene Gesteinsschichten. Diese sind auch dafür verantwortlich, dass heute auf dem Stadtgebiet von Homel auch ein Heilwasser sprudelt, dass reich ist an Hydrokarbonaten und auch von Urlaubern selbstverständlich gekostet werden kann.
Zunächst war Homel eine eher kleine weißrussische Stadt. Der Aufstieg begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals wurde das Stadtgebiet von den Sowjets neu aufgebaut und vergrößert. Deshalb gibt es auch in Homel viele Bauten im sowjetischen Stil, der so prägnant ist und mit seinen klaren und mächtigen Linien einer der kulturgeschichtlich interessantesten Baustile ist. In dieser Zeit wurde Homel zu einer bedeutenden weißrussischen Industriestadt. Die Stadt wurde ein Eisenbahnknotenpunkt und erlangte dadurch eine durchaus wichtige Position im Warentransport.
Die Nähe zur ukrainischen Grenze führte dazu, dass Homel durch die Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 unheimlich belastet wurde. Heute ist davon fast nichts mehr zu bemerken, doch lange Zeit waren die Einwohner der Stadt durch die Strahlenbelastung stark eingeschränkt. Homel musste sich wieder aufrappeln, die Menschen mussten in ihrer Ernährung streng auf die Belastung der einzelnen Lebensmittel achten. Anbau von Obst und Gemüse war eine Zeitlang nicht mehr möglich.
Trotz allen Schicksalsschlägen und Wirren, welche die Stadt erleben musste, ist sie heute auch für Touristen in Weißrussland sehr sehenswert. Gerade das Gebiet am Fluss Sosch hat einen hohen Wohlfühleffekt. Die Wälder erstrecken sich bis hin zu den berühmten Sandstränden. Hier wird abends gefeiert und den Tag über die Sonne genossen. Im Sommer wird es in Homel sehr warm, so dass viele die abkühlende Wirkung des Flusses zu schätzen wissen.
Sehenswürdigkeiten von Homel
Berühmtestes Gebäude von Homel ist wohl das Regionale Schauspielhaus. Es wirkt mit seinem neoklassizistischen Stil sowohl mächtig als auch filigran in seiner Ausführung. In seinem Inneren werden vor allem russische Stücke gespielt. Dennoch lohnt sich ein Besuch, um eine fremde Kultur besser kennen lernen zu können. Es befindet sich auf einem der weiten, großen Plätze, für die Russland berühmt ist. Auch der Paskevitch Palast ist eine Sehenswürdigkeit. Benannt wurde das Bauwerk nach einem ukrainischen militärischen Führer aus dem 19. Jahrhundert. Auch die Peter und Paul Kathedrale ist einen Abstecher wert.
In Homel befinden sich sechs öffentliche und private Universitäten und Hochschulen. Dadurch gilt Homel als die Bildungsstadt von Weißrussland. Viele Stundenten streben aus dem ganzen weißrussischen Staatsgebiet und auch aus den Nachbarländern nach Homel, denn die Schulen haben allesamt einen sehr guten Ruf.
Wer Homel erleben möchte, kann mit dem Flugzeug anreisen. Die Stadt verfügt über einen eigenen Flughafen.
Sehenswürdigkeiten Minsk
Minsk hat dem Urlauber viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Als weißrussische Hauptstadt weiß sie nicht nur als Regierungssitz zu überzeugen, sie begeistert auch mit ihrer Architektur und den vielen Grünflächen Touristen aus aller Welt.
Im Zweiten Weltkrieg war Minsk zu 95 % zerstört worden, doch nach dem verheerenden Sturm über die Stadt wurde sie ab den 50er Jahren wieder aufgebaut. Die Sowjetunion nutzte dafür natürlich ihren so typischen Baustil mit klaren, konstruktivistischen Linien. Aber auch auf den Erhalt von vielen Grünflächen legten die Architekten wert. Minsk sollte nicht mit Gebäuden zugestellt werden, sondern auch Platz zur Erholung bieten. Das macht die Stadt heute so reizvoll.
Breite Straßen prägen heute das Stadtbild. Die so genannten “Prospekte” sind in ganz Russland weit verbreitet. Dazwischen finden sich jedoch immer wieder sehr schöne Parks, die Erholung für Einheimischen und Touristen bieten. Besonders am Fluss Swislatsch befinden sich einige wunderschöne Grünflächen, die Ruhe und das Ambiente des idyllischen Flusses bieten. Der interessanteste dieser Parks ist vielleicht der Janka-Kupala-Park direkt an der Swislatsch.
Die Straßen der Innenstadt sind im Schachbrettmuster angelegt. Hier wurde fast alles neu gebaut, doch sehenswerte alte Bauwerke finden sich noch in der Altstadt von Minsk. Leider wurden auch Teile im Zuge des Wiederaufbaus abgerissen, was heute zu den Bausünden von Minsk zählt. Doch zum Glück blieb die orthodoxe Helig-Geist-Kathdrale in der Altstadt, die auch Oberstadt genannt wird, erhalten.
Besonders prächtig ist die Kathedrale der Heiligen Jungfrau Maria, eine katholische Kirche in der Stadt. Sie wurde im barocken Stil gebaut und begeistert mit ihren Verzierungen und der typischen Bauweise. Fast wirkt sie wie einer deutschen Stadt entnommen – so prägnant ist die Ähnlichkeit zu Kirchen wie etwa der Münchener Asamkirche.
Das Rathaus von Minsk wurde in der Altstadt nach historischen Plänen wieder aufgebaut. Es war einst zerstört worden, jedoch waren alte Pläne erhalten und die Russen entschieden sich zur Rekonstruktion dieses Barockbauwerkes. Aus der alten Zeit erhalten blieb das Bernardinerinnnenkloster aus dem Jahre 1628. Auch heute zeugt es noch von der Gottesverehrung dieser Zeit.
In der Nemiga Straße in der Altstadt befindet sich die kleine Kirche St. Peter und Paul, die zwar angesichts der vielen hohen Häuser ihrer Umgebung fast winzig aussieht, aber dennoch einen Besuch wert ist. Auch die Traezkae-Vorstadt wurde nach alten Plänen im 20. Jahrhundert rekonstruiert. Sie befindet sich direkt am Fluss Swislatsch. Auf einer künstlichen Insel im Fluss wurde eine kleine Kapelle errichtet, die als Denkmal für die Gefallenen des ersten Afghanistan Kriegs dient. Auch dieser Ort ist einen Besuch wert. Zu den weiteren interessanten Kirchen der Stadt zählt die Backsteinkirche des Heiligen Simon und der Heiligen Helena, die ebenfalls zu den katholischen Kirchen von Minsk gehört. Sie ist auch unter dem Namen „Rote Kirche“ bekannt, was von dem Material, aus dem sie erbaut wurde und somit ihrem Aussehen herrührt.
Doch nicht nur die alten Gebäude der Stadt sind sehenswert. Es sind ebenso die modernen Bauten, die erst in der sowjetischen Phase von Minsk errichtet wurden. Hierzu zählt der prächtige Skaryna-Boulevard, eine er bedeutendsten Straßen der Stadt. Heute heißt der Prospekt „Unabhängigkeits-Boulevard“ und beeindruckt durch seine sowjetische Architektur. Dasselbe gilt für den Lenin-Platz. Alles ist auf diesem Platz strukturiert, aber äußerst interessant durch den sowjetischen Empire-Stil. Zwei weitere Plätze, die einen Besuch wert sind, tragen die Namen Siegesplatz und Oktoberplatz. Schon die Namen sprechen für eine große Bedeutung während der sowjetischen Zeit. Die Macht des russischen Reiches sollte auf den Siegesplatz ein mächtiger Obelisk widerspiegeln, der auch heute noch den Platz überragt. Auf dem Oktoberplatz befindet sich der Palast der Republik. Hier fanden auch nach der Wahl 2006 zahllose Kundgebungen statt.
Zu den berühmtesten und interessantesten Museen der Stadt zählen das nationale Kunstmuseum, das nationale Museum für die Geschichte und Kultur von Weißrussland, das Museum für Theater und Musikgeschichte, das Museum für weißrussische Literaturgeschichte, das Museum für zeitgenössische bildende Kunst. Wer sich nicht nur für Kultur und Kunst interessiert, sondern auch für die Geschichte von Weißrussland, der sollte das das weißrussische staatliche Museum für Geschichte des großen Vaterländischen Krieges oder das das Haus zu Ehren der ersten Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands-Versammlung besuchen.
Das Opernhaus von Minsk erlangte Berühmtheit. Schon seine äußere Gestaltung begeistert, aber natürlich auch die internationalen sowie berühmten russischen Opern, die hier Tag für Tag aufgeführt werden. Weitere bedeutende Theater sind das Janka-Kupala-Theater, das nationale Maxim-Gorki-Theater, das staatliche Musiktheater, das Kleine Theater Minsk und auch das kleine, schöne Puppentheater der Stadt.
In einem schon architektonisch besonders reizvollen Gebäude befindet sich die große weißrussische Nationalbibliothek. Besonders in den Abendstunden begeistert sie durch eine herrliche Beleuchtung.
Last but not least: Wer in Minsk mit dem Zug ankommt, erlebt gleich den Bahnhof der Stadt. Ein mächtiges Gebäude, das sich auf einem riesigen Platz befindet und durchaus sehenswert ist.
Minsk
Minsk ist mit 1,83 Millionen Einwohnern die Hauptstadt und bedeutendste Stadt in Weissrussland. Insgesamt erstreckt sich Minsk über 256 Quadratkilometer, die sich in neun Stadtbezirke gliedern. Der Fluss Swislatsch schlängelt sich durch die Stadt, die heute von vielen Grünanlagen und den meisten wichtigen Kulturstätten des Landes geprägt ist. Minsk erlebte nach dem Ende der Sowjetunion eine große Weiterentwicklung.
Menesk und Mensk hieß die Stadt schon im Mittelalter. Dieser Begriff leitet sich ab vom slawischen “einwechseln” oder “austauschen”. Erwähnt wurde er zum ersten Mal im Jahre 1067. Es war in der Nestorchronik und stand mit der Schlacht an der Nemiga in Zusammenhang, als auch das Ortsgebiet von Minsk überfallen wurde.
Minsk hatte gerade in dieser frühen Zeit immer wieder unter den Feldzügen der verschiedenen Fürsten zu leiden. 1116 kam Menesk beispielsweise zum Großfürstentum Kiew. Minsk entwickelte sich jedoch während dieser Zeit deutlich weiter, wurde Handels- und Handwerkszentrum von Westrussland.
Im 11. bis 13. Jahrhundert muss Minsk eine blühende Stadt gewesen sein, in der sich viele Handelwege kreuzten. Zahllose Dokumente aus dieser Zeit zeugen von einer reichen und bedeutenden Stadt. Anfang des 14. Jahrhunderts kam Minsk zu Litauen. Zunächst war es der litauische Großfürst und König von Polen, Jagiello, der dort herrschte, dann sein Bruder Skirgiello.
Von 1413 bis 1565 gehörte Minsk zur Wojewodschaft Wilna, doch das späte Mittelalter war eine recht chaotische Zeit für Minsk, so dass die Stadt immer wieder unter anderen Herrschern zu finden war. Dennoch war Minsk eine der wichtigsten Städte des Großfürstentum Litauen. Dass sich Minsk trotz der niemals ruhigen Zeit so entwickeln konnte, ist erstaunlich.
1499 erlangte Minsk endlich das so genannte Magdeburger Stadtrecht, wurde seitdem von einem Magistrat regiert. Vom Reichtum von Minsk in dieser Zeit zeugt auch der Bau eines prächtigen Rathauses.Der Handel blühte weiterhin und Minsk war ebenfalls eines der berühmtesten Handwerkszentren. Auch die Religion spielte eine wichtige Rolle in der damaligen Zeit. Viele Klöster wurden im 16. Jahrhundert gegründet.
Aber auch der Barock eroberte Minsk. Besonders beeindruckende Gebäudeensemble wurden nun errichtet, die bis heute erhalten sind und das Stadtbild immer noch prägen (siehe: Sehenswürdigkeiten von Minsk). So sind etwa auf dem heutigen “Platz der Freiheit” etliche wunderschöne Barockbauten zu sehen.
Im 17. Jahrhundert wurde Minsk stark beschädigt. Ein Krieg zwischen Russland und der Polnischen Adelsrepublik führte zur Besetzung der Stadt und zur Flucht vieler Einwohner. Auch in den Nordischen Krieg war Minsk verwickelt. Die Stadt wurde vom Schwedenkönig Karl XII. erobert. 1793 kam Minsk zu Russland. Im Krieg gegen die Napoleonischen Truppen wurde die Bevölkerung von 12.000 Einwohnern auf nur unter 4 000 Einwohnern dezimiert. Die russischen Truppen gewannen Minsk 1812 zurück. Nun herrschte der russische Zar über Minsk. Die Wirtschaft erholte sich langsam wieder, mit der Zeit entwickelte sich Minsk zur bedeutenden Kulturstadt. Ende des 19. Jahrhunderts beeindruckte Minsk vor allem durch sein Völkergemisch aus Juden, Russisch-Orthodoxen und römisch-katholischen Einwohnern, die damals friedlich zusammen lebten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Minsk zum Schauplatz der Kesselschlacht bei Minsk. Minsk wurde zu 95 % zerstört, doch die Einwohner waren dadurch nicht zu vertreiben. Die vielen Juden der Stadt wurden verschleppt und größtenteils ermordet, das gleiche Schicksal erlitten die Partisanen. Viele Einwohner landeten in Lagern und bei Zwangsarbeit, starben durch Mangelernährung und Krankheiten.
Für die Sowjetunion war Minsk eine Heldenstadt. Prächtig und im sowjetischen Stil wurde sie wieder aufgebaut. Aus dieser Zeit stammt der Schachbrett Grundriss der Stadt.
1992 wurde Weißrussland ein unabhängiger Staat. Minsk wurde Sitz der GUS und zur Hauptstadt von Weißrussland erklärt.
Anreise und Transport
Flug: Linienflüge nach Minsk gibt es von Belavia und Lufthansa ab Frankfurt und von Austrian Airlines ab Wien. Von der Schweiz gibt es keine Direktflüge.
Der internationale Flughafen von Minsk (Minsk 2) liegt über 40 km östlich der Stadt. Es verkehren Busse (stündlich) und Taxis.
Der Inlandsflughafen (Minsk 1) liegt fast im Stadtzentrum von Minsk. Er bedient Flüge nach Brest, Grodno und andere größere Städte und auch nahe gelegene Städte im Ausland (z. B. Kiew).
Straße: Das Straßennetz in Weissrussland ist auf den Hauptstrecken gut ausgebaut. Rund um Minsk führt eine Ringautobahn (M9). Von Minsk in Richtung Smolensk führt die M2.
Bus: Eurolines bietet Busreisen nach Weißrussland. Innerhalb des Landes gibt es Busverbindungen zwischen allen größeren Städten. Busse sind günstig, aber oft überfüllt. Für Fahrkarten muss man oft lange anstehen. Der zentrale Busbahnhof von Minsk liegt neben dem Bahnhof.
Bahn: Es gibt Verbindungen von Berlin über Warschau und Brest nach Minsk oder von Wien (ebenfalls über Warschau und Brest). Minsk liegt auf der wichtigen Bahnstrecke Berlin-Moskau. Zwischen allen größeren Städten Weißrusslands bestehen regelmäßige Zugverbindungen. Am Bahnhof Brest wird ein mehrstündiger Aufenthalt fällig (Wechsel zwischen Normalspur und russischer Breitspur).
Nahverkehr: In den Städten verkehren Busse, Straßenbahnen und Taxis. In Minsk gibt es zusätzlich eine U-Bahn (2 Linien).
Natur-Klima-Weissrussland
Weißrussland ist größtenteils flach. Etwa ein Drittel ist Wald. Im Süden von Weissrussland liegt das sumpf- und seenreiche Gebiet am oberen Dnjepr, der Düna und Memel. Die größten Flüsse in Weissrussland sind Dnjepr, Beresina, Prypjat und Memel. Der Fluss Bug markiert einen Teil der Grenze zu Polen. Der größte See ist der Naratsch im Norden.
Das Klima ist kontinental, mit kalten Wintern und milden Sommern. Die Niederschläge sind im mitteleuropäischen Vergleich hoch, insbesondere in der Gegend um Minsk.
Nützliche-Tipps
Einreise für EU-Bürger nach Weissrussland: Notwendig ist der Reisepass, der noch 6 Monate nach dem Reisedatum gültig sein muss. Visum erforderlich. Die Einreisebestimmungen können sich kurzzeitig ändern. Für die Durchreise durch Weißrussland ist ein Transitvisum erforderlich.
Die Deutsche Botschaft in Minsk befindet sich in der Uliza Sacharowa 26, 220034 Minsk. Sollten Sie die gesuchten Informationen über Weissrussland hier nicht finden, oder weitergehende Fragen haben, rufen Sie einfach dort unter der Telefonnummer 00375 17 2175 900 an.
Sprache: Die Amtssprachen sind Weißrussisch und Russisch; daneben werden die Sprachen zahlreicher ethnischer Minderheiten gesprochen. Mit Englisch und Deutsch kann man sich kaum verständigen.
Währung: 1 Belarus-Rubel (RUB) = 100 Kopeken. Kreditkarten werden in den Großstädten, z.B. Homel, Mahiljou, Wizebsk, Hrodna, Brest und in Minsk akzeptiert.
Stromspannung: 220 Volt Wechselstrom, 50 Hz. Adapter erforderlich.
Telefon: Internationaler Selbstwähldienst.
Mobilfunk: Zwei große Anbieter betreiben GSM900-Netze. Der Sende- und Empfangsbereich konzentriert sich auf die großen Städte.
Souvenirs: Beliebte Mitbringsel aus Weissrussland sind Samoware, bemalte Teller, dekorative Holzkästchen und weitere Kunstgewerbeartikel.
Öffnungszeiten: In der Regel montags bis samstags von 9.00 bis 18.00 Uhr. In den Großstädten sind manche Warenhäuser rund um die Uhr geöffnet.
Feiertage: Neben den christlich-orthodoxen Festen gelten folgende Feiertage in Weissrussland: 15. März (Tag der Verfassung), 9. Mai (Siegestag), 3. Juli (Unabhängigkeitstag), 7. November (Oktoberrevolution).
Gesundheit: Für die Einreise nach Weissrussland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Vorsorge gegen Typhus sollte getroffen werden. Das Leitungswasser eignet sich nicht als Trinkwasser.