Präsidentenpalast
Präsidentenpalast in Vilnius neben der Universität. (c) UAB ANTILE |
Der klassizistische Präsidentenpalast in Vilnius verfügt über eine lange, glorreiche und wechselhafte Geschichte:
Bereits im 16. Jh. war hier die Residenz der Gostautas Familie (Grossfürstenfamilie von Litauen). Im Jahre 1543 ging der Palast in den Besitz der Bischöfe von Vilnius über, während des 17. und 18. Jh. brannten einige Teile des Palastes ab und er wurde durch verschiedene Kriege und innere Aufstände verwüstet.
Als Litauen an das Zarenreich angeschlossen wurde, war hier der Wohnsitz verschiedener Fürsten und Adlige aus der Zeitgeschichte. Zar Pawel I. wohnte im prunkvollsten Palastteil und hatte erlesene Gäste wie u.a. den französischen König Loius XVIII. und August Poniatowski (König von Polen und Großfürst von Litauen).
Der Palast war auch ab dem 19. Jh. der offizielle Sitz des russischen Gouverneurs, Zar Alexander I. und Napoleon Bonaparte waren die bekanntesten Persönlichkeiten die im heutigen Präsidentenpalast übernachteten. Die letzte Rekonstruktion erfolgte in der ersten Hälfte des 19. Jh. nach einem Entwurf des berühmten russischen Architekten W. P. Stassow (Baumeister des Klassizismus, war maßgeblich an der Gestaltung von Sankt Petersburg beteiligt).
Im Jahr 1997 wurde das Gebäude restauriert, hier arbeitet die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaitė und ihre Kanzlei. Täglich um 18 Uhr findet der Wechsel der Ehrenwache statt. Jeden Samstag finden kostenlose Führungen statt, wo sie nicht nur die historische Innenarchitektur bestauenen können, sondern auch das Arbeitszimmer der Präsidentin (Geschichte der litauischen Präsidenten). Der Präsidentenpalast in Vilnius wird im Alltag meistens abgekürzt „Präsidentur“ genannt. Adresse: S. Daukanto Platz 3, schräg gegenüber der Vilnius Universität.