Vilnius versucht mit ungewöhnlicher Kampagne Touristen anzulocken

„Sex sells“ – dieses Motto haben sich unlängst ein paar pfiffige Marketing-Strategen zunutze gemacht. Mit einer sexistisch angehauchten Werbekampagne über die Hauptstadt Litauens haben diese für großes Aufsehen gesorgt.

Vilnius – der G-Punkt Europas. Quelle: vilniusgspot.com

Vilnius – der G-Punkt Europas

Vilnius? Was ist das überhaupt? Diese Frage haben sich bislang viele Menschen gestellt. Über einen hohen Bekanntheitsgrad konnte sich die litauische Großstadt, in der immerhin über eine halbe Millionen Menschen zu Hause sind, bisher nicht erfreuen. Dabei hat die schöne Stadt im Baltikum so viel zu bieten.

Die Webseite der Hauptstadt könnte auch einem Dating-Portal gleichen. Zumindest wirkt die Seite der Stadt Vilnius auf den ersten Blick so. Nicht nur der Slogan „Der G-Punkt Europas“ – „Niemand weiß, wo er ist, aber findet man ihn, ist es großartig.“ polarisiert. Bei einem Klick auf die Webseite vilniusgspot.com wird der Gast gleich mit einem anrüchigen Bild empfangen, das bei Vielen die Neugier weckt – und das ist das Ziel der Strategen. Städtereisen nach Vilnius haben ihrer Meinung nach viel mehr Aufmerksamkeit verdient.

Ihre Originalität beweist die Internetseite von Vilnius auch mit ihrem Test, der für den Interessenten anhand eines Frage-Antwort-Verfahrens die für ihn passenden Lokalitäten und Sehenswürdigkeiten von Vilnius herausfiltert. Und natürlich sind auch hier Fragen wie „Es gibt nicht so etwas wie zu viel Zunge“ eindeutig zweideutig.

Werbekampagne kommt nicht bei allen gut an

Wenngleich die ausgefallene Werbung über Vilnius bei Einigen gut angekommen ist, haben sie Andere wiederum als anstößig und beleidigend aufgefasst. So war das Veröffentlichen der Kampagne im Herbst 2018 doch ziemlich ungeschickt gewählt, da zu jener Zeit Papst Franziskus das katholische Land besucht hat.

Dennoch erfreute sich die Kampagne an großem Erfolg. Nicht nur, dass diese unlängst auf dem Londoner World Tourism Market eine Auszeichnung erhielt, auch ließ die ausgefallene Werbestrategie die Besucherzahlen in Vilnius merklich steigen. Bereits 2018 verzeichnete die baltische Hauptstadt ein Plus von 20,5 Prozent an britischen sowie 37,8 Prozent an deutschen Gästen.